In Schleswig-Holstein beginnt die Krötenwanderung, beflügelt durch die nun wärmeren Frühlingsaugenblicke. Diese Wanderungen sind ein spektakuläres Naturschauspiel, das alljährlich die Aufmerksamkeit von Naturschützern und Passanten auf sich zieht. Ehrenamtliche Naturschützer sind aktiv, um die wandernden Amphibien vor dem Straßenverkehr zu schützen. In diesem Jahr haben sich die Gruppen auf die Installation von Folienzäunen entlang gefährdeter Straßen vorbereitet, um die Kröten vor dem übermäßigen Risiko, überfahren zu werden, zu bewahren. FAZ berichtet, dass der Straßenverkehr ein bedeutender Mortalitätsfaktor für die Tiere ist, besonders für die männlichen Kröten, die auf der Suche nach Weibchen häufig die Straße überqueren.

Thomas Behrends, Naturschutzreferent des NABU Schleswig-Holstein, betont, dass vor allem wärmeres Wetter in Kombination mit Regen dazu führt, dass die Amphibien aktiv werden. „Der Frühling bringt nicht nur milde Temperaturen, sondern auch die Dringlichkeit für die Kröten, sich zu ihren Laichgewässern aufzumachen“, erklärt er. Um den Kröten zu helfen, werden Kunststoffeinsätze verwendet, die verhindern, dass die Tiere gefährliche Straßen überqueren. Mithilfe dieser Folienzäune werden die Kröten in Eimern gesammelt und sicher auf die andere Straßenseite gebracht.

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Maßnahmen zum Schutz von Amphibien

In ganz Deutschland engagieren sich Naturschutzgruppen gegen den Amphibientod an Straßen. Diese Initiativen haben bereits seit vielen Jahren positiven Einfluss auf die Populationen der verschiedenen Amphibienarten. Laut NABU stellen Naturschutzgruppen Fangzäune auf und leiten den Verkehr um, während sie zusätzlich alternative Laichgewässer anlegen. Eine bemerkenswerte Entwicklung ist der „Krötenticker“, der seit 2002 bundesweit die Wanderbewegungen dokumentiert und inzwischen rund 400 Gruppen einbezieht.

Die Amphibienschutzsaison erstreckt sich über zwei bis drei Monate, wobei der Höhepunkt gewöhnlich im März erreicht wird. Um diese wichtigen Plätze im Naturzyklus zu sichern, müssen die Zäune täglich kontrolliert werden. Amphibienrettung erfordert keinen besonderen Erfahrungshorizont; auch einmalige Einsätze sind von großer Bedeutung. Viele Naturschutzgruppen sind derzeit auf der Suche nach Helfern, die bereit sind, die Kröten während ihrer Wanderung zu unterstützen.

Vielfalt der Amphibien in Schleswig-Holstein

Etwa 75% der Amphibien in Schleswig-Holstein sind Erdkröten. Auch Teich- und Kammmolche sowie Gras- und Moorfrösche sind in den Gewässern der Region zu finden. Die Kröten leben in vielfältigen Landschaften, geprägt von Seen, Flüssen und Wäldern, wobei die größten Bestände im Kreis Plön anzutreffen sind. Die Einsätze der Krötenschutzzäune dauern von Beginn der Wanderung bis in den April, bevor die Zäune wieder abgebaut werden können. NABU hat auch an die Autofahrer appelliert, auf Schilder zur „Amphibienwanderung“ zu achten und die Geschwindigkeit gegebenenfalls zu reduzieren, um den Kröten einen sicheren Übergang zu ermöglichen.

Die Anstrengungen für den Schutz von Amphibien sind wichtig, da zusätzlich zur Gefahr durch den Straßenverkehr auch Trockenheit und verschiedene Krankheiten die Überlebenschancen der Tiere stark beeinträchtigen können. In den kommenden Wochen werden die Naturschutzgruppen weiterhin den Verlauf der Wanderung dokumentieren und die gesichteten Tiere zählen, um langfristige Statistiken über den Zustand der Amphibienpopulationen zu erhalten.

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