Am 22. Februar 2025 steht die nächste Bundesregierung vor einer Vielzahl geopolitischer Herausforderungen, die durch die jüngsten Konflikte im Nahen und Mittleren Osten sowie in der Ukraine zusätzlich verschärft werden. Diese Krisen führen zu hohen Flüchtlingszahlen und steigenden Preisen für Lebensmittel und Energie in Deutschland. Besonders problematisch ist die Abhängigkeit Deutschlands von Halbleitern aus Taiwan, die eine Schlüsselrolle für die deutsche Autoindustrie spielen.

Die Rivalität zwischen den USA und China entfaltet sich mit einem potenziellen Konflikt um Taiwan, wo China eine militärische Vereinigung nicht ausschließt. Dies birgt Risiken für Deutschland als Exportnation. Über 90 % der weltweit modernsten Halbleiter stammen aus Taiwan, und ein Konflikt könnte die gesamte Halbleiter-Lieferkette empfindlich stören. Ein Szenario, das laut Experten schlimmer sein könnte als die Finanzkrise oder sogar die Pandemie. Dies könnte dramatische Folgen für die Automobil- und Elektronikindustrien mit sich bringen, die auf diese Komponenten angewiesen sind, wie Investment Week berichtet.

Globale Instabilität und regionale Konflikte

Die geopolitischen Spannungen in Asien sind nicht die einzigen Herausforderungen. Der Konflikt im Sudan, der seit April 2023 tobt, hat über drei Millionen Menschen zur Flucht gezwungen, mit einer prognostizierten Zahl von bis zu fünf Millionen bis zum Ende des Jahres. Über 12,5 Millionen Menschen im Sudan sind auf humanitäre Hilfe angewiesen, während 25 Millionen von Ernährungsunsicherheit betroffen sind. Der Krieg resultiert aus einem Machtkampf zwischen dem Militärherrscher und dem Milizenchef, und die Situation könnte sich noch weiter verschärfen, wie RP Online feststellt.

In der Demokratischen Republik Kongo droht die Gefahr eines erneuten Konflikts, da die M23-Miliz von Ruanda unterstützt wird und bereits Städte wie Goma eingenommen hat. Experten warnen davor, dass dies zu einem Wiederaufleben der gewaltsamen Auseinandersetzungen von 1998 bis 2003 führen könnte. Diese Entwicklung könnte für Deutschland ebenfalls gravierende wirtschaftliche Folgen haben, da Migrationsbewegungen und regionale Instabilität das Land vor neue Herausforderungen stellen.

Versorgungsengpässe und Handelsrisiken

Ein weiteres drängendes Problem ist die Bedrohung internationaler Handelsrouten. Die Huthi-Rebellen im Jemen haben Frachtschiffe im Roten Meer angegriffen, was zu erheblichen Störungen in der Schifffahrt führt. Etwa 15 % des Welthandels verlaufen über diese Route, und Verzögerungen könnten Produktionsunterbrechungen in deutschen Unternehmen nach sich ziehen. Die Angriffe haben den Containerverkehr durch den Suezkanal um bis zu 90 % reduziert, was die Versandkosten dramatisch in die Höhe treibt, wie SI Electronics berichtet.

Umfragen zeigen, dass große deutsche DAX-Konzerne stark von den Märkten in China abhängig sind, während kleinere Unternehmen oft einem höheren Risiko ausgesetzt sind. Die aktuelle Lage in Taiwan und die Möglichkeit einer Blockade der Taiwanstraße stellen daher eine existenzielle Bedrohung für die deutsche Wirtschaft dar, die jährlich rund 720 Milliarden Euro umsetzt. Eine Sperrung dieser Schlüsselregion könnte massive wirtschaftliche Verluste bedeuten.

Insgesamt ist die Weltwirtschaft mit einer Fülle von Risiken konfrontiert, während die deutsche Politik gefordert ist, aktiver Verantwortung in der internationalen Arena zu übernehmen, um diesen Herausforderungen wirksam zu begegnen.