Am 28. Januar 2025 gab es in der Ukraine mehrere bedeutende Entwicklungen, die die anhaltenden Konflikte und die geopolitische Lage in Europa verdeutlichen. Ein russischer Luftangriff auf ein Fabrikgebäude in Charkiw führte zu einem Brand und Verletzungen. Zudem meldeten russische Truppen die Kontrolle über die Siedlung Dworitschna in der Region Charkiw, ein Bericht, der von RIA Novosti stammt, jedoch nicht unabhängig verifiziert wurde. Währenddessen startete Russland 100 Drohnenangriffe auf die Ukraine, von denen 65 abgewehrt wurden, 28 ihre Ziele nicht erreichten und zwei zurückkehrten.
Bundeskanzler Olaf Scholz betonte die Notwendigkeit einer Erhöhung der Verteidigungsausgaben in Europa und wies auf die Bedrohung durch die russische Schattenflotte sowie die NATO-Operation Baltic Sentry hin. Scholz und die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen hoben gleichzeitig die Bedeutung der Unterstützung der Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland hervor. US-amerikanische NGOs sind besorgt, da sie um ihr Überleben fürchten, nachdem fast alle US-Auslandshilfen ausgesetzt wurden, während die militärische Unterstützung jedoch weiterhin gewährleistet ist.
Angriffe und Verletzungen in der Ukraine
In der Region Saporischschja wurden nach russischen Angriffen zwei Frauen und zwei Männer verletzt. Insbesondere in der Ostukraine dauern die Kämpfe an, mit 82 gezählten Gefechten am Montag. In einem weiteren nächtlichen Angriff auf ein Privatunternehmen in Charkiw erlitten vier Menschen Verletzungen.
Der ukrainische Präsident Selenskyj beriet sich mit dem französischen Präsidenten Macron über mögliche Sicherheitsgarantien und den EU-Beitritt der Ukraine, wobei der Druck auf die europäische Unterstützung wächst.
Deutschlands Energieabhängigkeit von Russland
Deutschland bleibt trotz der Unterstützung für die Ukraine von russischem Gas abhängig. Im Jahr 2022 belief sich der Anteil des russischen Erdgases an den belgischen Gaslieferungen nach Deutschland auf 6-11 %. Über den Hafen Zeebrugge importierte Deutschland signifikante Mengen, während für 2023 ein noch höherer Anteil erwartet wird. Moritz Leiner, Energieexperte bei Urgewald, fordert die Bundesregierung auf, Russlands Gaslieferwege nach Deutschland konsequent zu sperren und sich in der EU für ein Verbot russischer Gasimporte einzusetzen.
Russland war 2023 mit einem Anteil von 11,7 % der drittgrößte LNG-Exporteur in die EU, wobei die USA (46 %) und Katar (12,1 %) vorne lagen. Dies bringt Russland Einnahmen von 8,1 Milliarden Euro durch LNG-Exporte in die EU, was die Komplexität der europäischen Energiepolitik unterstreicht.
Bemühungen um Energieunabhängigkeit
Die Europäische Union bleibt aufgrund ihrer Abhängigkeit von russischen fossilen Brennstoffen verwundbar. Experten warnen, dass die vollständige Energieunabhängigkeit von Russland entscheidend für die europäische Sicherheit ist. Trotz Fortschritten bei der Energiediversifizierung und dem Abbau des Gasverbrauchs hat die EU weiterhin großen Bedarf an russischem LNG. Die REPowerEU-Strategie wurde nach dem Ausbruch des Krieges eingeführt, um diese Abhängigkeit zu reduzieren.
Wichtig ist auch die Rolle der Ukraine als möglichen Energielieferanten. Das Land verfügt über bedeutende Gasspeicherkapazitäten und Lithiumreserven, die für die Energiesicherheit Europas von strategischer Bedeutung sein können. Dennoch bleiben infrastrukturelle Risiken und geopolitische Herausforderungen bestehen.
Engagierte Bemühungen, um Transitionsprozesse zu erneuerbaren Energien zu beschleunigen und zuverlässige Partner zu sichern, sind notwendig. Nur so kann die EU ihrer Verantwortung gerecht werden und zugleich die geopolitische Stabilität in Europa fördern.
Für regelmäßige Updates zu diesen Entwicklungen sind weitere Informationen hier verfügbar: tagesschau.de, fr.de, tdcenter.org.