Am 6. Februar 2025, dem 1.078. Tag der russischen Invasion in der Ukraine, berichtete die ukrainische Militärverwaltung der Region Zaporizhia von nahezu 400 Angriffen russischer Truppen auf verschiedene Siedlungen innerhalb nur eines Tages. Die Angriffe führten zu schweren Schäden an Wohngebäuden, Fahrzeugen und der Infrastruktur. Zudem gab es Berichte über tödliche Explosionen, bei denen in Chmelnyzkyj ein Mensch getötet und vier verletzt wurden. Im Osten der Ukraine verloren zwei Menschen ihr Leben durch russische Angriffe in der Region Donetsk, während in der Nähe des Schwarzmeerhafens Odesa ein weiterer Todesfall verzeichnet wurde.

Die militärische Lage bleibt angespannt, da die ukrainische Militärführung angibt, 57 von 104 russischen Drohnen abgeschossen zu haben. Seitens der Russen wurden zwei Iskander-M-Raketen auf Ziele in der Ukraine abgefeuert, während gleichzeitig Berichte über die Eroberung der Siedlungen Baranivka und Novomlynsk durch russische Truppen in den Regionen Donetsk und Charkiw die militärische Offensive untermauern.

Gefangenenfreilassung und internationale Reaktionen

Inmitten der Kämpfe gab Präsident Wolodymyr Selenskyj bekannt, dass 150 ukrainische Soldaten, viele von ihnen seit über zwei Jahren in russischer Gefangenschaft, erfolgreich zurückgebracht wurden. Diese Rückgabe war Teil eines Austauschprogramms, vermittelt durch die Vereinigten Arabischen Emirate. Solche Maßnahmen sind Teil der umfassenderen diplomatischen Bemühungen, die Situation zu stabilisieren.

Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Situation genau. Die Unterstützung für die Ukraine hat in letzter Zeit abgenommen, insbesondere da die USA im Jahr 2023 keine neuen Hilfen zugesagt haben. Die NATO hat jedoch 100 Milliarden Euro an Hilfe angekündigt. Nach den neuesten Daten des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel hat die Ukraine 2023 lediglich 40% der militärischen Unterstützung im Vergleich zu 2022 erhalten. Ein Überblick über die Hilfe, die die Ukraine seit Kriegsbeginn erhielt, zeigt, dass die USA mit 69 Milliarden Euro der größte Unterstützer sind, gefolgt von Deutschland als zweitgrößtem Unterstützer, sowohl bilateral als auch über die EU.

Humanitäre Hilfe und politische Entwicklungen

Zusätzlich zu den militärischen Anstrengungen plant Russland, humanitäre Hilfe in die Ostukraine zu leisten. Kremlchef Wladimir Putin informierte den Präsidenten der EU-Kommission, José Manuel Barroso, über diese Hilfe, die in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Roten Kreuz organisiert werden soll. Es wurden jedoch keine militärischen Eskorten für den Hilfskonvoi eingeplant, was Bedenken seitens internationaler Beobachter erweckt. Barroso warnte Putin vor einseitigen militärischen Aktionen, die unter dem Deckmantel humanitärer Einsätze stattfinden könnten.

Die ukrainische Regierung hat unterdessen beschlossen, das Kriegsrecht und die Mobilmachung um drei Monate bis zum 9. Mai zu verlängern. Dies ist Teil der Bemühungen, die militärische Einsatzbereitschaft aufrechtzuerhalten, während die Diskussionen über militärische und humanitäre Unterstützung auf internationaler Ebene weitergehen. Auch die International Atomic Energy Agency (IAEA) verschob die Rotation ihrer Mission im von Russland kontrollierten Kernkraftwerk Zaporizhzhia, aufgrund fehlender Sicherheitsgarantien von Moskau.

Die Lage bleibt volatil, während der Konflikt weiter eskaliert und die betroffenen Parteien auf der Suche nach Lösungen sind. Der norwegische Geheimdienst warnt derweil vor möglichen russischen Sabotageversuchen gegen die Ukraine im Jahr 2025, was zusätzlich zur internationalen Anspannung beiträgt.

Für weitere Informationen siehe Al Jazeera, Tagesspiegel und n-tv.