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In Lindau gibt es dringenden Handlungsbedarf! Die Kreisräte haben sich einstimmig darauf geeinigt, die Notfall-Wochenbettambulanz für Hebammen wieder attraktiver zu gestalten. Dies wurde am vergangenen Donnerstag beschlossen, um die Herausforderungen bei der Hebammensuche zu bewältigen. Laut einem Bericht der Schwäbischen Zeitung gab es im Jahr 2023 insgesamt 369 Geburten in der Asklepios Klinik Lindau. Die Suche nach qualifizierten Hebammen und Entbindungspflegern gestaltet sich jedoch zunehmend schwierig, was die Wochenbettbetreuung betrifft.
Die Gesundheitsregion Plus hat in diesem Jahr eine Wochenbettambulanz ins Leben gerufen, um Frauen zu unterstützen, die in der entscheidenden Zeit nach der Geburt keine Hebamme finden konnten. Doch die Situation ist besonders in den Ferien kritisch, da die Suche nach Notfall-Hebammen in dieser Zeit oft frustrierend ist. Um diesem Problem zu begegnen, sollen die Förderrichtlinien angepasst werden.
Herausforderungen in der Wochenbettbetreuung
Derzeit erhält der Landkreis Lindau 90 Prozent der förderfähigen Ausgaben vom Freistaat Bayern, was 11.583 Euro entspricht. Die restlichen 10 Prozent muss der Landkreis selbst aufbringen. Diese Unterstützung läuft jedoch nur bis zum 31. Dezember 2025, und es ist noch unklar, ob das Programm danach fortgeführt wird. Ein Bonus für freiberufliche Hebammen, der 2018 eingeführt wurde, hat zudem zu Problemen geführt. Die Förderung überschneidet sich teilweise mit der Richtlinie zur Geburtshilfe in Bayern, was dazu führte, dass die Anträge zurückgingen, wie Thomas Kaleja, der Geschäftsstellenleiter der Gesundheitsregion Plus, erklärte.
Im Jahr 2023 standen dem Landkreis insgesamt 14.760 Euro an Fördergeldern zur Verfügung, was 40 Euro pro Geburt entspricht. Aufgrund fehlender Anträge konnten jedoch nur 12.870 Euro in Anspruch genommen werden. Um die Fördergelder künftig besser auszuschöpfen, sprachen sich die Kreistagsmitglieder für eine Anpassung der Richtlinien zum 1. Januar 2025 aus.
Neue Anreize für Hebammen
Um die Notfall-Hebammen zu unterstützen, sollen künftig die Sonderparkberechtigungen in Höhe von 125 Euro auf Antrag erstattet werden. Dies könnte die Attraktivität der Geburtshilfe und Wochenbettbetreuung auf der Lindauer Insel erhöhen. Zudem wird ein Zuschlag von 40 Euro für die Arbeit in der Notfall-Wochenbettambulanz während der Ferienzeiten eingeführt. Dieser Zuschlag soll die ursprüngliche Förderung für Hebammen im Kreißsaal ersetzen.
Besonders während der Sommerferien und der Weihnachtszeit, wenn die Engpässe am größten sind, können Hebammen künftig einen Zuschlag von 100 Euro pro Fall beantragen. Diese Regelung soll vom 1. Juli bis 15. September sowie vom 1. Dezember bis 15. Januar gelten, um die Hebammen zu motivieren, auch in diesen kritischen Zeiten zur Verfügung zu stehen, wie es auch Schwäbische Zeitung berichtet.
Die Anpassungen der Förderrichtlinien sind ein wichtiger Schritt, um die Herausforderungen in der Wochenbettbetreuung zu meistern und die Hebammen wieder für die Arbeit im Kreißsaal zu gewinnen. Die Kreisräte setzen alles daran, die Situation zu verbessern und die Versorgung von Müttern und Neugeborenen in Lindau sicherzustellen.
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