Am 8. Januar um 19 Uhr findet in der Klinik Mindelheim ein Patientenvortrag zum Thema Krampfadern statt, geleitet von Dr. Gerhard Piel, dem Sektionsleiter der Gefäßchirurgie. Diese Veranstaltung ist Teil der Vortragsreihe „Allgäuer Gesundheit im Gespräch“ des Klinikverbunds Allgäu und bietet den Besuchern die Möglichkeit, wichtige Informationen über Krampfadern zu erhalten. Der Eintritt zu dem Vortrag ist kostenlos. Dabei stellt sich die Frage, ob Krampfadern lediglich ein kosmetisches Problem darstellen oder ob sie auch einen Krankheitswert haben und behandlungspflichtig sind. Dr. Piel wird zudem verschiedene Behandlungsmöglichkeiten und neue Ansätze vorstellen, die im Umgang mit dieser häufigen Erkrankung zur Verfügung stehen, wie Merkur berichtet.
Krampfadern, auch als Varizen bekannt, sind knotenförmig erweiterte, oft geschlängelte Venen, von denen jeder fünfte Erwachsene im Laufe seines Lebens betroffen ist. Diese Gefäßerkrankung tritt vor allem bei Frauen bis zu doppelt so häufig auf wie bei Männern. Laut Journalmed zählen Krampfadern zu den häufigsten Gefäßerkrankungen. Der Blutstau in den Venen kann über die Zeit Haut und darunterliegendes Gewebe schädigen, was zu ernsthaften Folgen wie Hautverfärbungen, entzündlichen Hautveränderungen oder sogar Beingeschwüren führen kann. Darüber hinaus können stark erweiterte Krampfadern akut gefährlich werden, da sie bluten oder spontan platzen können.
Faktor Mensch und Risiko
Das Risiko für die Entwicklung von Krampfadern erhöht sich mit dem Alter, bei familiärer Veranlagung, starkem Übergewicht sowie bei bestimmten Berufsgruppen, die viel Zeit im Stehen verbringen. Während der Schwangerschaft treten Krampfadern häufig auf, bilden sich jedoch oft nach der Geburt zurück. Auch hormonelle Einflüsse durch östrogenhaltige Kontrazeptiva und Hormonersatztherapien können das Risiko erhöhen.
In Deutschland unterziehen sich jährlich etwa 320.000 Menschen einer Behandlung. Dazu stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung, wie die offene Operation oder die minimal invasive Verödung. Die meisten Behandlungen können ambulant durchgeführt werden, wobei bei offenen Eingriffen eine stationäre Aufnahme wahrscheinlicher ist. Der stationäre Aufenthalt dauert in der Regel nur eine Nacht und wird von den gesetzlichen Krankenkassen bei medizinischen oder sozialen Risikofaktoren übernommen.
Komplikationen und Behandlung
Zu den ernsten Komplikationen von Krampfadern zählt die Thrombophlebitis, eine wiederkehrende Entzündung der erweiterten Venen, die in seltenen Fällen zu tiefen Venenthrombosen oder einer Lungenembolie führen kann. Verschiedene Kriterien können eine stationäre Behandlung erforderlich machen, darunter ein ausgeprägter Krampfaderbefund, offene Beine oder gesundheitliche Einschränkungen wie eine merklich eingeschränkte Mobilität. In solchen Fällen ist die richtige Diagnose und sorgfältige Abwägung der Behandlungsmöglichkeiten entscheidend für die Gesundheit der Betroffenen.Techniker Krankenkasse gibt zudem Hinweise zu Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten von Gefäßerkrankungen, um Patienten umfassend zu informieren.