Kerstin Rathgeb wurde im Alter von 17 Jahren mit Multipler Sklerose (MS) diagnostiziert. Diese neurodegenerative Erkrankung führt zu starken Muskelkrämpfen und anhaltenden Schmerzen, die ein normales Leben nahezu unmöglich machen. In den letzten Jahren verschlechterte sich ihr Zustand zusehends, sodass sie seit November 2021 auf einen Rollstuhl angewiesen ist. Unter den über 120.000 MS-Patienten in Deutschland sind Frauen doppelt so häufig betroffen wie Männer.
Vor fast drei Jahren entdeckte Kerstin den „Exopulse Mollii Suit“, einen speziellen Hightech-Anzug, der ihre Lebensqualität entscheidend verbessert hat. Der Anzug, der mit 58 Elektroden ausgestattet ist, sendet sanfte Stromimpulse aus, um die Muskulatur zu entspannen. „Vor dem Anzug hatte ich Selbsttötungsabsichten. Ich war verzweifelt und konnte mich nicht um meine Kinder kümmern“, erzählt Kerstin, die nun dank des Anzugs wieder aktiv am Familienleben teilnimmt.
Überwindung von Isolation und Schmerzen
Nachdem sie im April 2022 zufällig auf einen Instagram-Beitrag über den Anzug gestoßen war, beschloss sie, ihn auszuprobieren. Der Hersteller machte eine Ausnahme und schickte einen Mitarbeiter zu ihr nach Hause, um den Anzug optimal anzupassen. Nach dem ersten Tragen spürte Kerstin sofort eine Verbesserung in ihrer Muskulatur und der Atmung. Dies ermöglichte es ihr, ihre Medikamenteneinnahme signifikant zu reduzieren. Der Anzug kostet normalerweise etwa 10.000 Euro, wird aber in ihrem Fall vom Hersteller getragen.
Der Exopulse Mollii Suit ist nicht nur für MS-Patienten geeignet, sondern kann auch bei anderen neurologischen Erkrankungen helfen. Erstiminiert die Muskeln, die von Spastizität betroffen sind, und verbessert dadurch Mobilität, Bewegungsumfang und Gleichgewicht. Kerstin trägt den Anzug jetzt nur noch alle drei Tage und berichtet von einer Rückkehr ihrer Lebensfreude. Sie hat wieder die Kraft, mit ihren Kindern zu spielen und den Haushalt zu führen.
Technologische Innovationen und ihre Wirkung
Die Wirkung des Anzugs variiert von Patient zu Patient. Während einige eine spürbare Verbesserung erfahren, erleben andere keine positiven Veränderungen. Dennoch ist die innovative Technologie des Anzugs vielversprechend. Klinische Studien deuten darauf hin, dass die Anwendung des Anzugs das Gleichgewicht verbessern und das Risiko von Stürzen reduzieren kann. Im Vergleich zu herkömmlichen Behandlungsmethoden hat der Anzug zudem eine niedrigere Wahrscheinlichkeit für Nebenwirkungen.
Die Behandlung mit dem Exopulse Mollii Suit ist eine von vielen neuen Technologien, die zur Unterstützung von Menschen mit Multipler Sklerose entwickelt wurden. Angesichts der Tatsache, dass es derzeit kein Heilmittel für MS gibt, konzentrieren sich die Therapien darauf, die Häufigkeit von Rückfällen zu verringern und die Symptome zu lindern. Kerstin, die sich mittlerweile sogar eine Rückkehr in ihren Beruf als Erzieherin überlegt, ist ein inspirierendes Beispiel dafür, wie technologische Innovationen das Leben von MS-Patienten verändern können.
Für weitere Informationen über die Behandlung von MS und innovative Ansätze besuchen Sie bitte NeuronUP oder erfahren Sie mehr über Kerstins Erfahrungen auf Instagram, wo sie den Anzug aktiv promoviert und anderen Hoffnung gibt. Weitere Details zur Technologie und ihrer genauen Funktionsweise können auf Ottobock nachgelesen werden. Eine umfassende Berichterstattung über ihre Geschichte finden Sie auch auf Focus.