Kostbare Blutspenden: Generationenwechsel und die Suche nach neuen Spendern.

In Deutschland findet derzeit ein Generationenwechsel bei der Blutspende statt, da die Baby-Boomer-Generation langsam aus dem Spenderpool ausscheidet. Es wird erwartet, dass etwa 275.000 Spender aus dieser Altersgruppe aufgrund von Gesundheitsproblemen wegfallen werden, was den Bedarf an neuen Spendern erhöht. Aus diesem Grund werden Menschen, die bisher noch nie Blut gespendet haben, zunehmend wichtiger.

Blutspenden sind von entscheidender Bedeutung, da Blut nicht hergestellt oder repliziert werden kann. Diese Spenden sind lebensrettend während Operationen oder nach schweren Unfällen, da sie die Überlebenschancen der Patienten verbessern. Es dauert nur eine Stunde, um Blut zu spenden, und Termine für Spenden können online gefunden werden.

Einige medizinische Einrichtungen, wie das Universitätsklinikum Halle, haben in den letzten Jahren Schwierigkeiten damit erlebt, genügend Spender anzuziehen. Aus diesem Grund hat das Krankenhaus neue Anstrengungen unternommen, um junge Erstspender zu gewinnen. Andererseits hat das Universitätsklinikum Magdeburg im Jahr 2023 seine eigenen Blutspendenaktionen eingestellt, und das Rote Kreuz hat die Organisation von Spenden in der Region übernommen.

Um die Anzahl der Spender zu steigern, haben einige Organisationen Anpassungen vorgenommen. Beispielsweise wurde das Alterslimit entfernt, sodass nun jeder, der 18 Jahre alt ist und die erforderlichen Gesundheitsanforderungen erfüllt, Blut spenden kann. Zudem werden Homosexuelle und Bisexuelle nicht mehr aufgrund ihrer sexuellen Orientierung abgelehnt.

Um die Aufmerksamkeit potenzieller neuer Spender zu erwecken, setzt das Rote Kreuz verschiedene digitale Plattformen und Kampagnen ein, darunter auch die Aktion „#missingtype“. Diese Kampagne zielt darauf ab, die Dringlichkeit von Blutspenden hervorzuheben, indem die Buchstaben A, B und O aus Namen oder Logos entfernt werden.

Es ist wichtig, dass die Blutspenden während der Sommermonate und an heißen Tagen fortgesetzt werden, da insbesondere die Blutgruppen B-negativ, A und O einen Mangel an Vorräten aufweisen. Aktuell verfügt das Rote Kreuz über rund 11.000 Einheiten, die knapp über dem Mindestbedarf liegen. Durch die Bereitschaft vieler Spender konnten alle Anfragen von Kliniken abgedeckt werden. Dennoch ist es wichtig, dass die Spendenbereitschaft weiterhin hoch bleibt, um Engpässen vorzubeugen und die Versorgung mit Blutprodukten sicherzustellen.