Am Wuppertaler Landgericht hat ein bedeutsamer Prozess gegen acht Beschuldigte begonnen, die im Auftrag der italienischen Mafia mutmaßlich an einem internationalen Kokainschmuggel beteiligt waren. Der Verfahren findet aus sicherheitstechnischen Gründen im Hochsicherheitstrakt des Düsseldorfer Oberlandesgerichts statt. Die meisten der Angeklagten, die im Alter von 36 bis 64 Jahren sind, haben bereits gestanden und sich gegenseitig belastet. Dies berichtet dewezet.de.
Die Anklage gründet auf mehrjährigen Ermittlungen, die im Mai 2023 mit einer groß angelegten Razzia in NRW ihren Höhepunkt fanden. Diese wurde von über 500 Polizisten durchgeführt, die 51 Objekte durchsuchten. Europaweit waren mehr als 1.000 Beamte an den Ermittlungen beteiligt. Es wird angenommen, dass fast 900 Kilogramm Kokain über Überseehäfen in den Niederlanden nach Europa geschmuggelt wurden, bevor es nach Italien weitertransportiert wurde, teilweise in präparierten Fahrzeugen wz.de.
Beteiligte und Vorwürfe
Zu den Angeklagten zählen sowohl Männer als auch Frauen aus Hattingen, Dortmund, Wuppertal, Remscheid und Castrop-Rauxel. Der Hauptangeklagte, ein 64-Jähriger aus Hattingen, soll durch den Drogenhandel rund 2,2 Millionen Euro erzielt haben. Ihm sowie seinen Mitangeklagten werden die Bildung einer kriminellen Vereinigung sowie Drogenhandel oder Beihilfe dazu vorgeworfen. Fünf Angeklagte haben mittlerweile gestanden, während zwei weitere sich derzeit noch äußern wollen. Interessanterweise äußerte sich der Hauptbeschuldigte nicht zu den Vorwürfen dewezet.de.
Ein 48-jähriger Angeklagter gab zu, dass er durch Malerarbeiten in die Sache verwickelt worden sei und klagte über Schulden in Höhe von 10.000 Euro. Zudem berichtete eine 62-jährige angeklagte Frau von Drohungen, die sie dazu drängten, an Drogentransporten teilzunehmen. Diese gab an, ihre Frührente durch Schulbusfahrten aufgebessert zu haben und bedauert ihre Beteiligung wz.de.
Kontext der Organisierten Kriminalität in Europa
Dieser Fall ist nicht isoliert, sondern steht im Kontext einer zunehmenden Bedrohung durch organisierte Kriminalität in Deutschland. Die medialle Aufmerksamkeit fokussiert sich dabei zunehmend auf die Mocro-Mafia und den Drogenschmuggel aus Südamerika. Ebenso ist die nigerianische Mafia, insbesondere die Bruderschaft „Black Axe“, aktiv und zeigt Verbindungen zu verschiedenen kriminellen Bereichen wie Menschenhandel, Drogenhandel und Cyberkriminalität. Ihre Hierarchien sind stark strukturiert und regional organisiert behoerden-spiegel.de.
Die Ermittlungen und Festnahmen im Zusammenhang mit diesen kriminellen Aktivitäten zeigen die Komplexität der organisierten Kriminalität, die nicht nur national, sondern auch international operiert. Das BKA und andere Sicherheitsbehörden warnen zunehmend vor einem Anstieg nigerianischen Menschenhandels und den damit verbundenen Herausforderungen für die innere Sicherheit behoerden-spiegel.de.