Am 16. Januar 2025 feiert Deutschland einen bedeutenden Meilenstein: Vor fünf Jahren wurde der Kohleausstieg beschlossen, zeitgleich mit dem Atomausstieg. Dieses ehrgeizige Vorhaben zielt darauf ab, mehr als ein Drittel der Erzeugungskapazität ohne adäquaten Ersatz zu streichen, was erhebliche Herausforderungen mit sich bringt. Trotz dieser ambitionierten Pläne gab es jedoch bislang keine großflächigen Blackouts oder gravierenden Probleme in der Stromversorgung, wie rbb24 berichtet.

Mit dem Kohleausstieg ist ein Anstieg der notwendigen Eingriffe ins Stromnetz verbunden. Diese Maßnahmen sind erforderlich, um die Herausforderungen flexibler Stromangebote zu meistern. Laut dem Ausstiegsgesetz sind regelmäßige Checks zur Sicherheit der Stromversorgung vorgesehen, jedoch wurde bis zum Ende der Ampelregierung kein solcher Check durchgeführt. Ein geplanter Einsatz von Gaskraftwerken zur Kompensation sonnenarmer Tage wurde bisher nicht erfolgreich umgesetzt, da der Bau neuer Kraftwerke mehrere Jahre in Anspruch nimmt und Erdgas als ähnlich klimaschädlich wie Kohle gilt.

Der Weg zur nachhaltigen Energieversorgung

Die Strategie, erneuerbare Energien zu integrieren, verfolgt das Ziel, den fossilen Brennstoffeinsatz langfristig zu ersetzen. Allerdings zeigt sich, dass die noch zu geringe Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff in Gaskraftwerken eine Hürde darstellt. Die hohen Umbaukosten, wie etwa die Verlegung von Stromtrassen unter der Erde, erschweren den Übergang weiter und verursachen Mehrkosten von über 35 Milliarden Euro. Diese Kosten werden in der Regel auf den Strompreis umgelegt, was die Strompreise in Deutschland erhöht. Zudem importiert Deutschland wieder mehr Strom als es exportiert, meist zu günstigeren und klimafreundlicheren Preisen.

Auf Grundlage des Kohleverstromungsbeendigungsgesetzes (KVBG) wird der Ausstieg aus der Kohleverstromung in sieben Ausschreibungsrunden zum Zieljahr 2027 geregelt. Ab diesem Zeitpunkt wird eine gesetzliche Reduzierung an die Stelle der Ausschreibungen treten. Die Bundesnetzagentur hat bereits mitgeteilt, dass für 2027 keine Anordnung eines Kohleverfeuerungsverbotes erforderlich ist, da das gesetzliche Zielniveau durch einen marktbedingten Rückgang der Kapazitäten erreicht wird.

Aktuelle Zahlen zur Energieproduktion

Das Umweltbundesamt hebt hervor, dass der Fortschritt beim Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland weiterhin Dokumentationen erfährt. Im Jahr 2023 deckten erneuerbare Energien 21,6% des Endenergieverbrauchs, was einem Anstieg um 0,7 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Das Ziel bis 2030 sieht vor, 42,5% des Endenergieverbrauchs aus erneuerbaren Quellen zu gewinnen.

Die Energienutzung zeigt eindruckliche Zahlen: 502 Milliarden kWh wurden aus erneuerbaren Energien erzeugt, wobei 54,4% für Strom, 38,4% für Wärme und 7,2% für Biokraftstoffe verwendet wurden. Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien betrug 273,2 Milliarden kWh und konnte um 7% im Vergleich zu 2022 gesteigert werden. Besonders die Windenergie stellte den größten Beitrag mit 140,5 Milliarden kWh dar.

Energieträger Stromerzeugung (Mrd. kWh) Anteil
Windenergie 140,5 51,3%
Photovoltaik 63,6 23,3%
Biomasse 49,0 18,0%
Wasserkraft 19,9 7,3%

Diese Entwicklung ist ein positives Signal für die deutsche Energiewende, die sich auf den Weg zu einer nachhaltigeren Energieversorgung macht. Obgleich der Kohleausstieg komplexe Herausforderungen mit sich bringt, sind die Fortschritte im Bereich der erneuerbaren Energien ermutigend. Die nächsten Jahre werden entscheidend dafür sein, wie Deutschland die Vorgaben zur Reduzierung fossiler Brennstoffe umsetzen kann.