Am 27. Januar 2025 besuchte König Charles die Gedenkstätte von Auschwitz-Birkenau, um den 80. Jahrestag der Befreiung zu commemorieren. In einer bewegenden Veranstaltung wischte er sich mehrmals die Tränen aus den Augen, nachdem er die herzzerreißenden Erzählungen von Holocaust-Überlebenden gehört hatte. Dieser Besuch markiert einen historischen Moment, da König Charles der erste britische Monarch ist, der die Gedenkstätte aufsucht. Die schockierenden Erinnerungen aus der Vergangenheit haben nicht nur für den Monarchen, sondern auch für die Anwesenden tiefe Emotionen hervorgerufen.

An der Gedenkveranstaltung nahmen zahlreiche hochrangige Persönlichkeiten teil, darunter der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzler Olaf Scholz. Das Event war ein bedeutender Beitrag zum kollektiven Gedächtnis über den Holocaust, und König Charles betonte die Notwendigkeit, das Böse der Vergangenheit nicht zu vergessen. Dies steht im Einklang mit dem internationalen Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus, das seit 1996 in Deutschland und seit 2005 weltweit begangen wird.

Historischer Kontext von Auschwitz

Die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz durch die Rote Armee am 27. Januar 1945 war ein Wendepunkt in der Geschichte. Rund 7.000 Überlebende, die schwer erkrankt waren, wurden befreit; allerdings erlebte die Mehrheit der Gefangenen ihre Befreiung nicht, da sie sich auf einem als Evakuierung deklarierten Todesmarsch befanden. Viele Häftlinge starben auf diesem Marsch, häufig unter den Augen der Zivilbevölkerung, die gezwungen war, die grausame Wirklichkeit, in der sie lebten, zu beobachten. Insgesamt wurden zwischen 1940 und 1945 etwa 1,1 Millionen Menschen in Auschwitz und Birkenau ermordet, mehr als eine Million davon Juden. Auschwitz steht symbolisch für den Massenmord an europäischen Juden und das Leid unzähliger Verfolgter.

Im Jahr 2024 besuchten über 1,8 Millionen Menschen die Gedenkstätte, darunter ein erheblicher Anteil an polnischen Bürgern. Das Auschwitz-Birkenau-Museum ist ein zentrales Element im nationalen Gedächtnis Polens und wird als einer der größten Friedhöfe des Landes betrachtet. Piotr Cywinski, der Direktor des Museums, betonte, dass 300.000 polnische Juden und 150.000 Polen deportiert wurden, und stratet eine kontinuierliche Arbeit am kollektiven Gedächtnis der Gesellschaft.

Erinnerung und Vergangenheitsbewältigung

Die Gedenkveranstaltungen zum Holocaust-Gedenktag, an denen auch Catherine, Princess of Wales, und Prinz William in London teilnahmen, zeigen die bedeutende Rolle der britischen Monarchie in der Erinnerungskultur. Während des Besuchs in Krakau traf König Charles im Jüdischen Gemeindezentrum mit Holocaust-Überlebenden zusammen. Diese persönlichen Begegnungen sind entscheidend für das Bewusstsein über die Schrecken, die Menschen während des Nationalsozialismus erlitten haben, und verdeutlichen die Wichtigkeit der Erinnerung.

Die Schnittstelle zwischen den europäischen Nationen in Bezug auf die Aufarbeitung der Vergangenheit ist komplex. Während Polen als Opfer betrachtet wird, wird Deutschland oft als der Angreifer gesehen. In einer Umfrage von 2022 bekräftigten viele Polen, dass sie zulassen, dass der Zweite Weltkrieg und seine Folgen in die nationale Identität integriert werden. Kuchen wir aus der Geschichte lernen und an die 1,1 Millionen Menschen denken, die in Auschwitz und anderen Lagern ihr Leben verloren haben, bleibt die zentrale Botschaft: „Nie wieder.“