Ein grausamer Mord, der seit über drei Jahrzehnten ungelöst bleibt, wird nun wieder aufgerollt. Heute, am 28. Februar 2025, berichtet t-online über das Schicksal von Norbert Stolz, einem Bundeswehrsoldaten, der am 24. Juni 1989 in einer Kölner Kaserne erstochen aufgefunden wurde. Stolz, erst 20 Jahre alt und erst vor einem halben Jahr in den Wehrdienst eingetreten, wurde von einem Offizier im Wachraum der Kaserne am Butzweilerhof entdeckt. Sein Leichnam wies mehrere schwere Stichwunden am Oberkörper auf.
Zu den Umständen des Mordes zählen, dass Stolz in der mutmaßlichen Tatnacht fast allein auf dem Kasernengelände war. Nur ein gleichaltriger Soldat war zur selben Zeit im Dienst. Der letzte lebende Kontakt zu Stolz fand am Freitagabend gegen 22 Uhr statt. Trotz intensiver Ermittlungen gibt es heute, 35 Jahre nach der Tat, noch keinen konkreten Tatverdacht und ebenfalls kein bekanntes Motiv.
Aktuelle Ermittlungen und der Aufruf zur Mithilfe
Die Polizei hat den Fall nun neu aufgerollt und möchte die Öffentlichkeit um Mithilfe bitten. Ermittler vermuten, dass der Täter möglicherweise über eine geöffnete Kellertür in die Kaserne gelangt sein könnte. Um weitere Hinweise zu sammeln, wird der Fall am 5. März in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“ präsentiert. Zeugen, die Informationen zur Tatnacht, zu Verdächtigen oder zu einem möglichen Motiv haben, werden aufgefordert, sich unter der Telefonnummer 0221/2290 oder per E-Mail an poststelle.koeln@polizei.nrw.de zu melden.
Der Fall von Norbert Stolz spiegelt ein größeres Problem wider: die Vielzahl ungelöster Mordfälle in Deutschland. Laut Esquire sind viele solcher Fälle im Laufe der Jahre in Vergessenheit geraten, entsprechen aber einer wachsenden gesellschaftlichen Herausforderung.
Vergangene und aktuelle Cold Cases
Um den Kontext weiter zu verdeutlichen, ist die Arbeit von speziellen Einheiten wie dem „Besondere Aufbauorganisation Cold-Cases“ des Landeskriminalamts NRW von Bedeutung. In diesem Rahmen wurden auch andere Fälle, wie zum Beispiel der Mord an einer 24-jährigen Frau in der Kölner Altstadt im Februar 1988, neu untersucht. Ermittler konnten hier durch neue Hinweise, die im Dezember 2022 im Rahmen von „Aktenzeichen XY“ gegeben wurden, einen 56-jährigen Mann wegen Mordverdachts verhaften. Solche Fortschritte befeuern die Hoffnung auf Gerechtigkeit für die Angehörigen der Opfer und zeigen, dass kein Fall endgültig abgeschlossen ist.
Die Vorbereitungen zur Sendung und die damit verbundenen Ermittlungen beleuchten die Wichtigkeit der Öffentlichkeit bei der Aufdeckung solcher Verbrechen. Der Fall Stolz steht exemplarisch für die zahlreichen ungelösten Morde, die nach wie vor im Dunkeln liegen, und zeigt die Hartnäckigkeit der Ermittler, die sich den Herausforderungen von Cold Cases stellen.