Die Stadt Köln hat sich im aktuellen Jahr als der größte Käufer auf dem Büroimmobilienmarkt in Deutschland positioniert. Trotz einer insgesamt schwachen wirtschaftlichen Lage, die von globaler Rezession und geopolitischen Unsicherheiten geprägt ist, liegt der Jahresendergebnis des Kölner Investmentmarktes bei 1,3 Milliarden Euro für Gewerbeimmobilien. Dies stellt eine bemerkenswerte Steigerung von 60 % im Vergleich zum Vorjahr dar. Diese Entwicklungen sind insbesondere durch zwei Großtransaktionen, nämlich dem Nordgelände der Koelnmesse für 385 Millionen Euro sowie dem Büroensemble Rossio in Köln-Deutz für 270 Millionen Euro, bedingt. In beiden Fällen war die Stadt Köln der Käufer, was zu einer beeindruckenden Bilanz beiträgt und rund die Hälfte des gesamten Transaktionsvolumens ausmacht, wie ksta.de berichtet.

Die positive Entwicklung des Kölner Marktes muss jedoch im Kontext des stagnierenden Vermietungs- und Verkaufsmarktes in großen deutschen Städten betrachtet werden. Experten von Greif & Contzen weisen darauf hin, dass ohne diese Sondereinflüsse der gesamte Markt eine Stagnation erfahren hätte. Für 2025 wird eine Belebung des Kölner Investmentmarktes mit einem prognostizierten Ergebnis von etwa 1,2 Milliarden Euro, insbesondere in Bestlagen der Innenstadt, erwartet.

Flächenumsatz und Leerstandsquote

Der Flächenumsatz auf dem Kölner Bürogebäudemarkt erreichte 2024 insgesamt 229.300 Quadratmeter, was einem Anstieg von 10 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Ein wesentlicher Beitrag zu dieser positiven Bilanz kam aus dem dritten Quartal, in dem 103.100 Quadratmeter umgesetzt wurden. Dennoch zeigt die Entwicklung, dass der Umsatz 16 % unter dem fünfjährigen sowie 23 % unter dem zehnjährigen Durchschnitt liegt, was die anhaltenden Herausforderungen für den Markt verdeutlicht. Die Spitzenmiete bleibt unverändert bei 32,50 Euro pro Quadratmeter, während die Leerstandsquote in Köln seit Ende 2023 um 100 Basispunkte auf 4,3 % gestiegen ist, wie konii.de ergänzt.

Gerade die gestiegene Leerstandsquote unterstreicht die anhaltende Unsicherheit im Vermietungsmarkt. Berlin und Düsseldorf führen mit höheren Leerstandsquoten an, während Köln den geringsten Leerstand unter den sieben Immobilienhochburgen verzeichnet. Die anhaltend hohe Nachfrage nach ESG-konformen Büroflächen in der Innenstadt bleibt ein positiver Aspekt, jedoch stehen diesen Anforderungen nicht ausreichend hochwertige Flächen zur Verfügung.

Marktentwicklung und Ausblick

Im weiteren Kontext präsentiert der Büroimmobilienmarkt in den sieben deutschen Bürometropolen insgesamt positive Trends. In den ersten neun Monaten des Jahres wurde ein Flächenumsatz von 2 Millionen Quadratmetern erzielt, was einem Anstieg von 13 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dennoch steigt die Leerstandsquote über alle Big 7 hinweg auf 6,6 %, mit einem kurzfristigen Verfügbarkeitsvolumen von rund 6,5 Millionen Quadratmetern, wie in jll.de hervorgehoben wird.

Für die kommenden Jahre ist ein Fertigstellungsvolumen von insgesamt rund 5 Millionen Quadratmetern bis Ende 2026 zu erwarten. Diese Entwicklung könnte die Marktbedingungen weiter beeinflussen, insbesondere in den gefragten Top-Lagen, wo die Nachfrage nach Büroflächen weiterhin hoch bleibt. Bodenständige und zugeschnittene Entwicklungen sind notwendig, um den Bedürfnissen der Nutzer gerecht zu werden und die Dynamik im Kölner Büroimmobilienmarkt nachhaltig zu sichern.