In Köln fanden heute, am 25. Januar 2025, massive Proteste gegen die Alternative für Deutschland (AfD) und für Demokratie statt. Um 11:55 Uhr startete der Demonstrationszug, organisiert vom Bündnis „Köln stellt sich quer“, das Unterstützung von verschiedenen Vereinen, Parteien, Gewerkschaften und Initiativen erhielt. Erwartet wurden Tausende von Teilnehmern, während die Polizei 5.000 Menschen angemeldet hatte. Das Motto der Veranstaltung lautete „#5vor12. Laut für Demokratie“, ein klarer Ausdruck des Widerstands gegen die wachsende Präsenz der AfD in der Gesellschaft.
Der Protestzug begann am Heumarkt in der Altstadt und endete mit einer Abschlusskundgebung am Rudolfplatz. Dort war auch Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) als Rednerin angekündigt. Die Teilnehmer wurden dazu aufgerufen, laute Musikinstrumente wie Blasinstrumente, Trillerpfeifen und Tubas mitzubringen. Ziel war es, ein unüberhörbares Zeichen für ein demokratisches, soziales und weltoffenes Deutschland zu setzen.
Sorge um den Einfluss der AfD
Die Demonstration in Köln ist Teil einer bundesweiten Protestwelle gegen Rechts. Der Anlass sind unter anderem Enthüllungen über ein konspiratives Treffen, bei dem Strategien zur Vertreibung von Menschen mit Migrationshintergrund diskutiert wurden, sollte die AfD bei der nächsten Bundestagswahl am 23. Februar erfolgreich sein. Bundeskanzler Olaf Scholz äußerte sich dankbar für die zahlreichen Teilnehmer, die gegen Rassismus und für die Demokratie demonstrieren.
„Köln zeigt ein starkes Zeichen“, so die Grünen-Fraktionschefin, die ebenfalls stolz auf die Mobilisierung ist. Ähnliche Demonstrationen fanden an anderen Orten wie Hamburg, Potsdam und Leipzig statt, und viele Menschen sind motiviert, ihre Stimme gegen rechtsextreme Strömungen zu erheben. Die Welle der Proteste ist die größte in Westdeutschland seit dem Irakkrieg und in Ostdeutschland seit den Wendejahren 1989/90.
Emotionen und Engagement
Die Teilnehmer berichteten von einem Gefühl der Freude und Erleichterung, endlich in großer Masse gegen das Erstarken der AfD protestieren zu können. Daniel Mullis, ein Protestforscher, betonte die Notwendigkeit, positive Zukunftsvorstellungen zu fördern und Zivilgesellschaftliche Projekte zur Demokratieförderung zu unterstützen. Er riet den Menschen, den Schwung der Demonstrationen zu nutzen, weiterhin zu mobilisieren und an Wahlen teilzunehmen.
In den vergangenen Tagen haben Hunderttausende Menschen bundesweit gegen die AfD und den Rechtsradikalismus Proteste organisiert. Diese Veranstaltungen sind nicht nur Reaktionen auf die aktuellen Geschehnisse, sondern auch Teil eines längeren Bemühens, die demokratische Kultur in Deutschland zu bewahren und zu stärken.
Die Dimension dieser Proteste und die allgemeine Motivation zeigen, wie wichtig es den Menschen ist, für ihre Überzeugungen einzustehen und sich gegen Ausgrenzung und Rassismus zu wehren. Die Demonstrationen könnten einen entscheidenden Einfluss auf die politische Landschaft in Deutschland haben und fordern alle dazu auf, sich aktiv für eine bunte und vielfältige Gesellschaft einzusetzen.
Während die Demonstrationen in Köln und anderen Städten viele mobilisieren, ist ebenfalls eine große Demonstration in Hamburg geplant, an der auch der Rockmusiker Udo Lindenberg teilnehmen soll. Diese und ähnliche Veranstaltungen setzen ein deutliches Zeichen gegen den Rechtsruck in der Gesellschaft und unterstreichen die gemeinsame Entschlossenheit, eine demokratische und inklusive Zukunft zu gestalten.