Die Universität zu Köln hat in der aktuellen Ausschreibungsrunde des Professorinnenprogramms 2030 erfolgreich abgeschnitten. Laut uni-koeln.de wurde die Hochschule für ihr Gleichstellungskonzept ausgezeichnet und darf nun zusätzliche Mittel für die Gleichstellungsarbeit beantragen. Dies ist Teil einer bundesweiten Initiative zur Förderung von Frauen in akademischen Spitzenpositionen.
Insgesamt wurden 67 Gleichstellungskonzepte eingereicht, von denen 56 Hochschulen für eine Förderung ausgewählt wurden. Die Auswahlkriterien umfassten die gleichstellungspolitischen Ziele, Strukturen und Maßnahmen der Institutionen. Insbesondere betont Professor Dr. Joybrato Mukherjee, dass Geschlechterparität und Diversität entscheidend für Innovation und Leistungsfähigkeit in der Wissenschaft sind.
Förderung der Gleichstellung
Das Professorinnenprogramm, das 2008 ins Leben gerufen wurde, zielt darauf ab, die Gleichstellung von Frauen und Männern in Hochschulen in Deutschland zu fördern. Im Rahmen des Programms wurden bisher über 850 Professuren gefördert. Der Frauenanteil in der Professorenschaft ist jedoch nach wie vor gering: von 46% bei Doktorandinnen sinkt der Anteil auf 28% in der Professorenschaft, ein Phänomen, das als „Leaky Pipeline“ bekannt ist. Das Programm setzt sich dafür ein, dieser Entwicklung entgegenzuwirken, wie bmbf.de berichtet.
Um am Programm teilzunehmen, müssen Hochschulen ein einheitliches Gleichstellungskonzept einreichen, das extern begutachtet wird. Die positive Evaluation der ersten drei Programmphasen hat gezeigt, dass mit nachweisbaren Fortschritten in der Gleichstellung gerechnet werden kann. Insgesamt fließen in die vierte Phase des Professorinnenprogramms von 2023 bis 2030 320 Millionen Euro, um die Anzahl von Professorinnen dynamisch zu erhöhen.
Strategien zur Gleichstellung
Die Universität zu Köln wird Maßnahmen ergreifen, um den Frauenanteil bei Professuren zu steigern. Dazu gehören gender-sensible Berufungsverfahren, spezielle Karrierewege, Mentoring- und Postdocprogramme sowie die Stärkung dezentraler Gleichstellungsstrukturen. Judith Arnau, die die Bedeutung der zusätzlichen Mittel für die Gleichstellungsarbeit betont, zeigt auf, dass solche Initiativen entscheidend für die Gleichstellung sind.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sieht die Vielfalt in Wissenschaft und Forschung als wichtig für die internationale Wettbewerbsfähigkeit. Daher engagiert es sich auch in weiteren Programmen, um den Frauenanteil in MINT-Studiengängen zu erhöhen und klischeefreie Berufsorientierung für Mädchen zu fördern. Der BMBF steht hinter Initiativen, die Geschlechteraspekte in Forschung und Entwicklung integrieren und somit exzellente Ergebnisse fördern sollen.
Die Möglichkeit, Anträge für Anschubfinanzierungen bis zum 30. September 2026 zu stellen, bietet den Hochschulen einen zusätzlichen Anreiz, sich aktiv für Geschlechtergerechtigkeit einzusetzen. Die Maßnahmen des Professorinnenprogramms und die positiven Entwicklungen an der Universität zu Köln sind Schritte in die richtige Richtung, um die Gleichstellung in der Wissenschaft weiter voranzubringen.