Am 3. März 2025 steht der Kölner Rosenmontagszug vor der Tür, der größte Karnevalszug in Deutschland, und die Vorbereitungen sind in vollem Gange. Kölner Polizeipräsident Johannes Hermanns zeigte sich vor dem Ereignis optimistisch und entspannt. Er betonte die positive Wetterlage und lobte die hohe Anzahl an Polizeikräften, die zur Gewährleistung einer friedlichen Feier im Einsatz sind. Trotz der angespannten Sicherheitslage in Köln, die seit längerem besteht, gibt es laut Hermanns keine konkreten Gründe zur Beunruhigung.

Woche für Woche gab es in sozialen Netzwerken eine Aufforderung zur Durchführung von Anschlägen. Diese Drohungen wurden von Hermanns als Panikmache eingestuft. Auch die Sicherheitslage wird durch den Leiter des Kölner Rosenmontagszugs, Marc Michelske, als stabil bewertet. Er erwartet aufgrund des guten Wetters eine hohe Besucherzahl und appelliert an die Bevölkerung, gesellschaftliches Engagement zu zeigen und sich nicht einschüchtern zu lassen.

Sicherheitsvorkehrungen und politische Reaktionen

Die Bedrohungslage geht auf eine Veröffentlichung der Terrororganisation IS zurück, die am 24. Februar eine Liste von möglichen Angriffsziele veröffentlichte. Zu den genannten Zielen gehörten unter anderem das Cologne Carneval und die Karnevals-Party von GreenKomm. Sicherheitskreise in Nordrhein-Westfalen halten diese Warnungen jedoch für gezielte Panikmache, da keine konkreten Hinweise auf Anschlagspläne vorliegen. Diese Einschätzung wird auch vom Bundeskriminalamt (BKA) unterstützt, das eine generelle Bedrohung durch islamistischen Terrorismus in Deutschland zwar als hoch bewertet, jedoch keine spezifischen Gefahren für die Karnevalsfeierlichkeiten identifizieren konnte.

Die Kölner Polizei hat ihr Einsatzkonzept für die Karnevalstage angepasst und plant mit rund 1.500 Beamten mehr als an normalen Tagen. Einsatzleiter Martin Lotz wies darauf hin, dass solche Veröffentlichungen der IS darauf abzielen, die Bevölkerung zu verunsichern. Trotzdem bleibt das Festkomitee Kölner Karneval gelassen und arbeitet eng mit den Sicherheitsbehörden zusammen, um eine sichere Atmosphären während der Feierlichkeiten zu garantieren.

Gesellschaftliches Engagement in Krisenzeiten

Die aktuelle Situation erinnert an die zunehmende Relevanz zivilgesellschaftlichen Engagements in Krisenzeiten, wie sie auch in der Tagung „Krisenmodus der Welt“ thematisiert wird. Diese Veranstaltung setzt sich mit den Auswirkungen von Klimawandel, Naturkatastrophen, Pandemien und anderen Krisen auf die Gesellschaft auseinander. Zivilgesellschaftliches Handeln wird dort als essenziell angesehen, da es oft schnellere Reaktionen ermöglicht als staatliche Organe. Die Herausforderungen, die durch Krisen entstehen, können auch dazu führen, dass sich die strukturelle Ausrichtung der Zivilgesellschaft ändert.

Die Bedeutung von gesellschaftlichem Engagement in solchen Zeiten wird auch an Beispielen wie der Reaktion auf den Ukraine-Krieg oder das Hochwasser in Ahrweiler sichtbar. Bei all diesen Themen gilt es, die normativen Erwartungen an die Zivilgesellschaft zu beurteilen und die individuelle Motivation sowie die kollektiven Strukturen zu untersuchen. Während sich Köln auf den Rosenmontagszug vorbereitet, wird deutlich, wie wichtig es ist, Zusammenhalt zu zeigen und sich den Herausforderungen gemeinsam zu stellen.

Die Menschen in Köln und darüber hinaus scheinen gewillt, diesen Geist des Engagements aufrechtzuerhalten und trotz eventueller Bedrohungen ihre Traditionen und Feiern fortzuführen.