Im Kölner Stadtteil Vogelsang hat Ronja Hemmersbach einen besonderen Ort geschaffen: den ersten rein veganen Kiosk der Stadt namens „Fritzi*“. Dieser innovative Kiosk wurde im Herbst 2024 eröffnet und befindet sich auf dem Friedrich-Wassermann-Gelände, unmittelbar nahe der Aachener Straße und gegenüber einer Schule. Hemmersbach, die auch das vegane Bistro „Hempies“ am Rudolfplatz betreibt, lieferte mit „Fritzi*“ ein neues Konzept an Snacks, das den wachsenden veganen Lebensstil in Köln widerspiegelt. Ihre Motive sind vielfältig: Sie wollte gesunde Alternativen zu den häufig angebotenen Süßigkeiten für Kinder schaffen und bemerkt eine zunehmende Nachfrage nach pflanzlichen Produkten in der Region.
Die Produktauswahl im Kiosk reicht von belegten Brötchen über Müsli und Porridge bis hin zu einer Vielzahl von Süßigkeiten. Zu den besonderen Angeboten gehören bekannte Produkte wie Oreos, Ritz Kekse und vegane Fruchtgummis von Katjes. Während die Auswahl an Getränken klassische Optionen wie Cola und Eistees umfasst, bleibt der Kaffee von Holm mit Hafermilch ein beliebtes Highlight.
Überzeugung und Zielgruppe
Hemmersbach hatte anfänglich Bedenken, ob das vegane Konzept in der Nähe von Schulen und Büros Fuß fassen würde. Immer mehr Kunden zeigen jedoch Interesse und sind oft überrascht, wie viele Produkte in ihrer Auswahl vegan sind. „Fritzi*“ richtet sich nicht nur an Veganer, sondern auch an Menschen, die neugierig sind und gesündere Alternativen suchen. Die Öffnungszeiten des Kiosks sind auf die Bedürfnisse der angrenzenden Schule abgestimmt und beginnen bereits um 7 Uhr.
Die ambivalente Haltung gegenüber Veganern hat Hemmersbach nicht entmutigt. Sie betont die Bedeutung des Dialogs zwischen Veganern und Nichtveganern, um Vorurteile abzubauen. Ihr eigener Weg zur veganen Ernährung begann erst vor einigen Jahren. Früher aß sie Fleisch, erkannte jedoch die Vorteile der pflanzlichen Ernährung und wollte diese Erkenntnisse auch anderen zugänglich machen.
Nachhaltigkeit und Gesundheitsaspekte
Die pflanzliche Ernährung erfreut sich nicht nur wegen des Tierwohls, sondern auch aufgrund ihrer positiven Auswirkungen auf den Umwelt- und Klimaschutz zunehmender Beliebtheit. Laut einem Bericht der Tagesschau wird die vegane Ernährung als effektive Maßnahme zur Reduktion von CO2-Emissionen angesehen. Ernährung trägt in Deutschland rund 15% zu den konsumbezogenen Emissionen bei, wobei insbesondere tierische Lebensmittel einen Großteil dieser Zahlen ausmachen.
Die EAT-Lancet Kommission hat eine ausgewogene Ernährung empfohlen, die weniger rotes Fleisch und Zucker umfasst. Diese Empfehlungen sind besonders relevant, da Mängel an wichtigen Nährstoffen wie Vitamin B12 in veganen Diäten auftreten können. Hemmersbach setzt sich für mehr Fokus auf Nachhaltigkeit ein und sieht die Verbesserung von Auswahlmöglichkeiten für Veganer als zentrale Herausforderung. Sie hofft, dass „Fritzi*“ einen Beitrag zur Veränderung der Ernährungsumgebung in Köln leisten kann und dass gesunde, nachhaltige Ernährung die Norm wird.
In einer Zeit, in der der Fleischkonsum in Deutschland von einem Drittel auf ein Fünftel zurückgegangen ist, öffnet „Fritzi*“ neue Türen für geschmackvolle vegane Snacks und zeigt, dass der Wandel zu einer nachhaltigeren Ernährung auch im Fast-Food-Sektor möglich ist. Mit ihrem Kiosk setzt Hemmersbach ein Zeichen und fordert nachdrücklich, dass der Zugang zu gesunden und umweltfreundlichen Lebensmitteln für alle erschwinglich sein sollte.
Für weitere Informationen zum Kiosk und seiner Produktauswahl können Sie die Artikel von t-online, Geheimtipp Köln und Tagesschau besuchen.