Viele Kölnerinnen und Kölner empfinden Corona nicht mehr als relevantes Thema im Alltag. Diese Rückkehr zur Normalität ist ein sichtbares Zeichen für eine Stadt, die sich von den Herausforderungen der Pandemie erholt hat. Dennoch hinterlässt die Pandemie auch spürbare Spuren, wie die Entwicklung im Gesundheitswesen zeigt. Bis zum 1. Juli 2023 wurden dem Gesundheitsamt Köln insgesamt 315.240 Covid-19-Fälle gemeldet, sowie 1.337 Covid-assoziierte Todesfälle. Trotz der geringen Sterberate im Vergleich zu anderen Kommunen bleibt weiterhin eine Meldepflicht für Covid-19-Erkrankungen bestehen.

Die ersten Januarwochen 2023 verzeichneten eine geringere Zahl an Covid-Fällen mit 29, 31 und 30 Neuinfektionen. Gesundheitsdezernent Harald Rau bezeichnete die Pandemie als große Herausforderung und betonte, dass sie Optimierungen und eine Digitalisierung im Gesundheitsamt zur Folge hatte. Die Stadt hat seit 2020 rund 1.800 zusätzliche Mitarbeitende eingestellt, darunter Ärztinnen, Ärzte, Studierende und Hilfskräfte, um die Belastungen im Gesundheitsbereich abzufedern.

Ein Ausblick auf die digitale Verwaltung

Die Pandemie hat aber nicht nur im Gesundheitsamt ihre Spuren hinterlassen, sondern auch die allgemeine Verwaltung geprägt. Laut den Lebenslagenbefragungen des Statistischen Bundesamtes von 2021 empfinden Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen in Deutschland überwiegend Zufriedenheit mit ihren Kontakten zu Behörden und Ämtern. Gegenüber der Erhebung von 2019 sind die Zufriedenheitswerte nur geringfügig gesunken. Die Mehrheit der Befragten sieht keinen bedeutenden Effekt der Pandemie auf die angebotenen Dienstleistungen.

Ein zentraler Einfluss der Pandemie war die verstärkte Digitaliserung von Verwaltungsleistungen. Zunehmende Online-Kommunikation zwischen Bürgern/Unternehmen und Behörden zeigt einen klaren Trend. Der Wunsch nach verstärktem Internetkontakt mit Ämtern und die Nutzung digitaler Formulare sind gestiegen. Die Erwartungen an digitale Verwaltungslösungen wachsen.

Stabilisierung des Infektionsgeschehens

Mit der Einführung des Corona-Pandemieradars des Robert Koch-Instituts wurde bis Ende Juni 2023 die Datengrundlage zum Infektionsgeschehen erheblich verbessert. Wichtige zentrale Daten sind seitdem beim Corona-Pandemieradar des Bundesgesundheitsministeriums verfügbar. Das Infektionsgeschehen hat sich auf niedrigem Niveau stabilisiert, und die frühzeitige Erkennung von Änderungen bleibt möglich.

Auch wenn die Corona-Zahlen derzeit niedrig sind und die Stadt sich auf dem Weg zur Normalität befindet, war die Pandemie eine prägende Periode, die viele Veränderungen angestoßen hat. Die gesundheitlichen und administrativen Anpassungen sind weitreichend und zeigen, wie sich Gesellschaften an neue Herausforderungen anpassen können. Die Erfahrungen aus dieser Zeit dürften auch für zukünftige gesundheitliche Krisen von Bedeutung sein.