In einer unerwarteten Wendung hat der SPD-Fraktions- und Bundesvorsitzende Lars Klingbeil seinen Auftritt beim Politischen Aschermittwoch in Ludwigsburg abgesagt. Die Absage erfolgt im Rahmen der laufenden Sondierungen für eine neue Bundesregierung mit der Union. Dies berichtet ZVW.

Die SPD hat ihre Auftritte bei den Veranstaltungen zum Politischen Aschermittwoch abgesagt, um die Verhandlungen über eine Regierungsbildung voranzutreiben. In diesem Kontext betont Klingbeil die Bereitschaft der SPD, die gesamte Woche zu verhandeln und zu sprechen. Alle Mitglieder des Verhandlungsteams haben ihre Termine für diese Woche ebenfalls abgesagt, um sich voll und ganz auf die Sondierungen zu konzentrieren.

Geplante Veranstaltungen der anderen Parteien

Im Gegensatz zur SPD plant die CDU weiterhin den Politischen Aschermittwoch. Der eingeladene CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann ist nicht betroffen von den Absagen und wird in Fellbach auftreten. Währenddessen finden die Grünen ein Treffen in Biberach statt, wo Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Cem Özdemir und die Parteichefin Franziska Brantner als Redner angekündigt sind. Diese Veranstaltungen finden nach den gewaltsamen Ausschreitungen des Vorjahres unter besonderer Beobachtung statt.

Zusätzlich wird berichtet, dass Gesundheitsminister Karl Lauterbach kurzfristig als Redner für die SPD in Vilshofen einspringt, nachdem die offizielle Absage an Hubertus Heil, den Festzeltredner, erfolgt ist. Die CSU hingegen plant eine große Veranstaltung in Passau, unter anderem mit Parteichef Markus Söder, der auch die CSU-Verhandlungsgruppe in den Sondierungsgesprächen anführt. Laut einem Sprecher der CSU wird der Aschermittwoch „natürlich“ stattfinden.

Die AfD wird in Osterhofen durch den bayerischen Landeschef Stephan Protschka vertreten, während die Grünen Felix Banaszak nach Landshut schicken. Die Freien Wähler werden von Hubert Aiwanger repräsentiert. Auch die Linke und die FDP haben Redner aufgestellt: Gregor Gysi und Christian Dürr werden in Dingolfing auftreten. Zudem wird die Bewegung von Sahra Wagenknecht durch Klaus Ernst vertreten.

Tradition und Bedeutung des Politischen Aschermittwoch

Der Politische Aschermittwoch hat eine lange Tradition in Bayern; er geht bis ins 19. Jahrhundert zurück, als er als Viehmarkt begann. Seit der ersten Kundgebung des bayerischen Bauernbundes im Jahr 1919 hat sich diese Veranstaltung zu einem bedeutenden politischen Event entwickelt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Aschermittwoch von der Bayernpartei wiederbelebt und hat sich im Laufe der Jahre zu einem medialen Politspektakel entwickelt, das mittlerweile bundesweit stattfindet.

Mit hohen Erwartungen an den politischen Schlagabtausch werden in diesem Jahr harte Angriffe auf politische Gegner erwartet. Das Ereignis gilt nicht nur als Plattform für politische Reden, sondern auch als Gradmesser für die Stimmung und den politischen Diskurs in Deutschland. So wird der Politische Aschermittwoch weiterhin ein zentrales Element in der politischen Kultur des Landes bleiben, das auch dieses Jahr mit Spannung verfolgt wird.

Quellen

Referenz 1
www.zvw.de
Referenz 3
www.stern.de
Quellen gesamt
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