Aktuelle Wetterbedingungen in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg zeigen sich von feuchter und mäßig kalter Luft geprägt. Neben Nebel und vereinzeltem Nieselregen bleibt die Sonne oft verborgen. In diesen Regionen bleibt die Temperatur tagsüber im Plusbereich, was für den winterlichen Monat Januar untypisch ist. Laut einem Bericht des Nordkurier sind im deutschen Nordosten aufgrund des Klimawandels durchschnittlich 20 Frosttage weniger zu verzeichnen.
Diese Verlust an Frosttagen hat gravierende Folgen. So bleibt Schnee seltener liegen, und Schädlinge wie Mücken und Zecken finden bessere Überlebenschancen. Auch die Pollensaison verlängert sich dadurch erheblich. Studien belegen, dass europäische Länder, insbesondere Dänemark und die baltischen Staaten, sogar mindestens drei Wochen an Frosttagen verloren haben. In Deutschland, Polen, Tschechien und Belgien sind es jeweils rund zwei Wochen.
Verlorene Frosttage in Europa und den USA
In italienischen Städten wie Turin und Verona ist der Verlust an Frosttagen noch deutlicher: Hier ging sogar ein kompletter Monat verloren. Die Analyse stammt aus der Studie „Lost Winter“, die Temperaturdaten aus den Wintermonaten Dezember, Januar und Februar von 2014 bis 2023 ausgewertet hat. Dabei wurden die Daten mit Temperatur-Schätzungen aus einer Welt ohne menschlichen Einfluss verglichen. Laut einem Bericht von Climate Central haben mehr als ein Drittel der analysierten 123 Länder in den letzten zehn Jahren mindestens eine zusätzliche Woche mit Tagen über dem Gefrierpunkt verzeichnet.
Besonders betroffen von diesen Veränderungen ist Europa, wo der Klimawandel, hauptsächlich verursacht durch das Verbrennen von fossilen Brennstoffen, signifikant dazu führt, dass Wintertage mit minimalen Temperaturen über dem Gefrierpunkt zunehmen. Rund 44% der analysierten Städte weltweit erlebten jährlich mindestens eine zusätzliche Woche verlorener Wintertage, wobei asiatische und europäische Städte die größten Zuwächse verzeichneten.
Finanzierung der Studien und kritische Stimmen
Die Studie „Lost Winter“ wurde durch den „Bezos Earth Fund“, einen 10 Milliarden Dollar schweren Fonds zur Bekämpfung von Klimawandel und zu gunsten der Biodiversität, gefördert. Kritiker äußern jedoch Bedenken hinsichtlich der Relevanz und Unabhängigkeit der Projekte, die durch diesen Fonds finanziert werden. Dies wirft Fragen über die grundlegenden Probleme der Klimakrise auf, die nur unzureichend adressiert werden können.
Einen weiteren Aspekt der Studie verdeutlicht, dass in Deutschland durch den Klimawandel insgesamt 18 Frosttage verloren gegangen sind. Diese Daten zeigen auf, wie tiefgreifend die Veränderungen in den Wetterbedingungen sind und die unmittelbaren Konsequenzen für die Umwelt und die Lebensqualität der Menschen darstellen. Die Sorgen um eine zunehmend unberechenbare Witterung sind somit nicht grundlos, und die Notwendigkeit von Veränderungen hin zu einem nachhaltigeren Umgang mit Ressourcen wird immer dringlicher.