Die Klimabewegung Fridays for Future hat für heute zu einer massiven Protestwelle in Deutschland aufgerufen. In mehr als 150 Städten sind Demonstrationen geplant, die sich für Klimaschutz und Demokratie starkmachen sowie gegen einen politischen Rechtsruck positionieren. Diese Aktionen, die unter dem Motto „Recht Auf Zukunft“ stehen, werden als Klimastreik bezeichnet und umfassen klassische Demozüge, Fahrradkorsos und Straßenfeste. Ein zentrales Anliegen der Initiatoren ist es, die Zusammenarbeit mit der Demokratiebewegung zu intensivieren. In Berlin und Hamburg wird zudem in Kooperation mit der Organisation „Omas gegen Rechts“ mobilisiert.
Die Klimaaktivistin Luisa Neubauer äußerte in diesem Zusammenhang Bedenken über die Radikalisierung der Union im bevorstehenden Wahlkampf. Die zentrale Demonstration in Berlin beginnt um 12.00 Uhr am Brandenburger Tor und führt vorbei am Bundestag und Bundeskanzleramt zurück zum Pariser Platz. Neben Neubauer werden auf der Bühne auch die Musikerin Paula Carolina und die Influencerin Matilda Jelitto auftreten. Ein offener Brief von über 130 prominenten Erstunterzeichnern kritisiert, dass Parteien im Wahlkampf keine Lösungen für die Klimakrise anbieten, und fordert die neue Bundesregierung auf, sich klar für Klimaschutz und Demokratie einzusetzen.
Forderungen der Klimabewegung
Die Protestaktionen kommen nicht von ungefähr. Die Klimaschützer fordern einen raschen Ausstieg aus fossilen Energieträgern wie Kohle, Öl und Gas. Zudem verlangt die Bewegung einen schnellen Ausbau erneuerbarer Energien und eine konsequente Verkehrswende. Um dies zu erreichen, wird eine Finanzierung von 100 Milliarden Euro für sozialen Klimaschutz als notwendig erachtet. In Deutschland gibt es darüber hinaus Forderungen nach einem dauerhaften Neun-Euro-Ticket und der Einführung eines Klimagelds, das im Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP verankert ist.
Globale Dimension der Proteste
Fridays for Future ist Teil einer globalen Bewegung, die über 250 Städte weltweit in die Protestwelle einbezieht. Allein in Deutschland nahmen beim letzten globalen Klimastreik mehr als 30.000 Menschen in Berlin an den Demonstrationen teil, während in Hamburg und weiteren großen Städten ebenfalls Hunderttausende mobilisiert wurden. Die Proteste reflektieren die spürbaren Folgen des Klimawandels, die auch in den letzten Jahren immer wieder deutlich wurden, wie etwa durch die Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sowie wiederkehrende Trockenperioden in Europa. Luisa Neubauer und andere Aktivisten stellen immer wieder die Dringlichkeit von Maßnahmen in den Vordergrund und kritisieren die aus ihrer Sicht unzureichenden Fortschritte der Ampel-Regierung in der Klimapolitik.
Die anhaltenden globalen Proteste, die ihren Ursprung in der Bewegung von Greta Thunberg im Jahr 2018 haben, zeigen, dass der Druck auf die Regierungen steigt, der Klimakrise entschlossen zu begegnen. Die anstehenden Veranstaltungen in Deutschland sind nicht nur ein Zeichen des Unmuts, sondern auch ein Appell an die Politik, aktiv gegen die Erderwärmung vorzugehen und für zukünftige Generationen Verantwortung zu übernehmen. Die heute stattfindenden Demonstrationen werden daher mit Spannung zu verfolgen sein und könnten den politischen Diskurs in den kommenden Wochen maßgeblich beeinflussen.
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