Heute steht die Debatte um die deutsche Energie- und Klimapolitik erneut im Zentrum der Aufmerksamkeit. Ein zentrales Thema ist die vollständige Dekarbonisierung, die insbesondere den Kohleausstieg umfasst. Kritiker, wie der FDP-Fraktionsvize Lukas Köhler, bezeichnen den Kohleausstieg als „energiepolitischen Irrweg“. Sie argumentieren, dass die damit verbundenen Maßnahmen ineffektiv, teuer und ideologisch motiviert sind, was durch aktuelle Daten untermauert wird, die zeigen, dass der Kohleausstieg in Deutschland keine messbare Wirkung auf die CO₂-Konzentration hat. Trotz des Ausstiegs aus der Kohlenutzung, bleibt die CO₂-Emission der EU unverändert und Deutschland trägt weniger als 2% zu den globalen Emissionen bei. Dies lässt den Schluss zu, dass die derzeitige Klimapolitik in Deutschland nicht die gewünschten Ressourcen zur Reduktion des CO₂-Ausstoßes liefert.
Zusätzlich geben deutsche Behörden Milliarden aus, um Kohlekraftwerke stillzulegen, während die Emissionen in anderen EU-Ländern konstant bleiben. Für den Kohleausstieg wurden etwa 4,35 Milliarden Euro für Entschädigungen bereitgestellt, und es sind weitere 40 Milliarden Euro bis 2038 für Strukturhilfen eingeplant. In der Folge steigen auch die Strompreise in Deutschland, was die Versorgungsproblematik weiter verschärft. Kritiker betonen, dass die CO₂-Abgabe einen wirtschaftlichen Druck auf Haushalte und Unternehmen ausübt und fordern eine Abschaffung dieser Abgabe zugunsten marktwirtschaftlicher Mechanismen.
Die Rolle der Kernenergie als Lösung
Eine mögliche Lösung in der Energiekrise sieht das Freilich Magazin in der Kernenergie, insbesondere in Form von kleinen modularen Reaktoren (SMRs). Diese neuartigen Reaktoren sind kleiner als traditionelle Kernreaktoren und bieten mehrere Vorteile für die zukünftige Stromerzeugung. Laut Kernenergie Technology können SMRs kostengünstiger und schneller produziert werden, da sie in Fabriken vorgefertigt und dann transportiert werden. Die Entwicklung liegt vor allem auf den Aspekten Sicherheit, Effizienz und Flexibilität. SMRs könnten sowohl großen Stromnetzen als auch abgelegenen Gemeinden zugutekommen und zeichnen sich durch reduzierte Bauzeiten und -kosten aus.
Die Funktionsweise der SMRs basiert auf den Prinzipien der Kernspaltung, wobei sie als Druckwasserreaktoren (PWR) oder Siedewasserreaktoren (BWR) konzipiert werden können. Außerdem werden verbesserte Sicherheits- und Kühlungssysteme implementiert, die eine hohe Zuverlässigkeit gewährleisten. Ein weiterer Vorteil der modernen Kerntechnik ist die passive Sicherheit, die auf Technologien setzt, die keine Umwälzpumpen benötigen. Dies reduziert sowohl das Risiko technischer Pannen als auch die Umweltbelastung ihrerseits.
Kernenergie im Kontext der Klimapolitik
Die Diskussion um die Kernenergie wird auch durch zahlreiche internationale Beispiele unterstützt. Länder wie die USA, Kanada, Großbritannien und China haben bereits Erfolge mit dem Einsatz von SMRs erzielt. Eine Studie der Bundeszentrale für politische Bildung hebt hervor, dass in Deutschland festgestellt wurde, dass der CO₂-Ausstoß der Stromerzeugung im Jahr 2024 fast elfmal höher war als in Frankreich, welches stark auf Kernenergie setzt. Diese Zahlen belegen die Herausforderungen, denen sich die deutsche Klimapolitik gegenübersieht während gleichzeitig die Nachfrage an Strom bis Mitte des Jahrhunderts auf 1.000 bis 1.500 Terawattstunden steigen soll.
Darüber hinaus beschleunigt der Atomausstieg den Anstieg von CO₂-Emissionen durch den Rückgriff auf fossile Brennstoffe, was fatale gesundheitliche Folgen hat. Wie das bpb berichtet, führt die Nutzung von Kohlekraftwerken in Deutschland zu über 3100 vorzeitigen Todesfällen jährlich. Daher fordern Experten einen Kurswechsel hin zu pragmatischen, technologieorientierten Lösungen, um die Energieversorgung sicherzustellen und die Klimaziele zu erreichen. In diesem Kontext wird die Kernenergie nicht nur als Übergangstechnologie, sondern auch als essentielle Komponente einer langfristigen Klimastrategie angesehen.