Im Kontext der aktuellen politischen Debatte wird das Thema Klimawandel und seine Auswirkungen zunehmend diskutiert. Einige Menschen propagieren die Idee eines „natürlichen“ Backlashs gegen den Klimaschutz. Kritiker machen dafür Fehlentscheidungen der Grünen verantwortlich und verbreiten eine Anti-Windrad-Polemik. Höhere politischen Instanzen äußern Zweifel an den Klimazielen sowie an der Relevanz von Klima-NGOs. Umfragen demonstrieren jedoch, dass Klima- und Umweltpolitik für viele Bürger ein zentrales Anliegen darstellen. Schwäbische.de berichtet, dass das Weltwirtschaftsforum vier der fünf größten Risiken für die Weltwirtschaft als klimabezogen identifiziert hat. Zudem sieht der Bundesnachrichtendienst (BND) die Klimakrise als eine der größten Bedrohungen Deutschlands.

Besorgnis erregt auch die Zunahme von Extremwetterereignissen, die oft unzureichend geschützt werden. Der gesellschaftliche Diskurs über eine vermeintliche Überdrüssigkeit gegenüber Klimaschutz wird als irreführend angesehen. Es wird darauf hingewiesen, dass zahlreiche rechte Kräfte Opposition gegen Klimapolitik leisten, wobei einige Verbindungen zu bekannten politischen Figuren wie Alice Weidel und Donald Trump bestehen. Während die Grünen ihre Fehler eingestehen, wird ihnen geraten, Selbstkritik zu üben und die Möglichkeit zu schaffen, dass andere demokratische Parteien eigene Vorschläge entwickeln.

Extremwetter und seine Folgen

Der Klimawandel hat reale und messbare Auswirkungen, wie der neue Bericht der Arbeitsgruppe I des Weltklimarats (IPCC) belegt, welcher im August 2021 veröffentlicht wurde. Die Herausgeber beschreiben die naturwissenschaftlichen Grundlagen des Klimawandels und dokumentieren, dass die Oberflächentemperatur der Erde schneller steigt als je zuvor in den letzten 2000 Jahren. Aktuelle Daten zeigen die drastische Erhöhung von CO2-Konzentrationen und eine ungebremste Steigerung des Meeresspiegels. WWF.de stellt fest, dass Extremwetterereignisse, wie Starkregen und extreme Hitze, in Folge der Erderhitzung zunehmen. Ein markantes Beispiel ist die Hochwasserkatastrophe in Deutschland im Juli 2021, die über 180 Menschenleben forderte und enorme Zerstörungen anrichtete. Zudem wurden in Westdeutschland über 90 Liter Regen pro Quadratmeter registriert.

Eine Studie der „World Weather Attribution“-Initiative zeigt, dass Starkregenfälle in Westeuropa durch den Klimawandel um das 1,2 bis 9-fache wahrscheinlicher geworden sind. Dabei hat sich die maximale Niederschlagsmenge durch den Klimawandel um 3 bis 19 Prozent erhöht. Die Zunahme solcher Extremwetterereignisse wird auch für die Zukunft erwartet. Um die Erderwärmung wirkungsvoll einzudämmen, fordert die WWF unter anderem den schnelleren Ausbau erneuerbarer Energien sowie einen schnelleren Ausstieg aus fossilen Energien.

Globale Perspektiven

Der aktuelle Klima-Risiko-Index von Germanwatch zeigt auf, wo Menschen am schwersten von extremen Wetterereignissen betroffen sind. Dominica führt diesen Index an, resultierend aus den verheerenden Folgen des Hurrikans Maria im Jahr 2017, der Verluste in Höhe von 270 Prozent des Bruttoinlandsprodukts verursachte. Der Index bewertet Wetterereignisse, die Todeszahlen und ökonomische Schäden in über 170 Ländern vergleicht. In der Analyse von 1993 bis 2022 entstanden Schäden in Höhe von rund 4,2 Billionen US-Dollar, und es gab fast 800.000 Todesfälle durch Extremwetter. Tagesschau.de hebt hervor, dass Deutschland auf Platz 48 im Index rangiert, was auf die Auswirkungen von Hitzewellen und Überflutungen zurückzuführen ist.

Die Studie verdeutlicht die Notwendigkeit globaler Solidarität und verstärkter finanzieller Unterstützung für Länder, die unter den Folgen des Klimawandels leiden. Betroffene Regionen im globalen Süden sind besonders verwundbar, häufig sind sie nicht in der Lage, sich ausreichende Anpassungsmaßnahmen anzueignen. Die Herausforderungen erfordern gemeinsame Anstrengungen, um den Klimaschutz voranzutreiben und resiliente Lösungen zu finden.