Im Karlsruher Zoo gibt es aufregende Nachrichten: Ein kleiner Eisbär wird bald für die Besucher sichtbar. Der Nachwuchs, der zusammen mit seinem Geschwisterchen im November 2024 geboren wurde, hat seit seiner Geburt einige Herausforderungen gemeistert. Eines der Jungtiere starb in den ersten Tagen, aber das verbleibende Jungtier zeigt sich jetzt wohlauf und beginnt bereits zu krabbeln, wie karlsruhe.de berichtet.
Die Zoodirektion, unter der Führung von Dr. Matthias Reinschmidt, äußert sich optimistisch über die Entwicklung des kleinen Eisbären. Die Tierpfleger haben begonnen, das Muttertier Nuka direkt zu füttern, nachdem sie die Familie über eine Kamera beobachten konnten. Nuka brachte den kleinen Eisbären in einer Halbhöhle auf der Außenanlage zur Welt, was ursprünglich nicht geplant war, da man befürchtete, dass Störungen und Wettereinflüsse der Aufzucht schaden könnten.
Sichtbarkeit für Besucher
Der Eisbär wird ab dem 1. März für die Öffentlichkeit zu sehen sein, rechtzeitig zum Saisonstart im Brettener Tierpark, wo das Tierangebot mit etwa 300 Tieren erweitert wird. Hohe Erwartungshaltung besteht auch bei den tierischen Bewohnern, darunter Yaks und Schafe, die ebenfalls auf ihre Besucher freuen.
Eisbären sind faszinierende Tiere und gehören zu den größten Landbeutegreifern der Welt. In der Natur haben sie riesige Streifgebiete von mehreren Hundert bis Tausenden Quadratkilometern, während sie in Zoos oft unter artwidrigen Lebensbedingungen leiden. Laut peta.de entspricht die Größe eines Eisbär-Zoogeheges im Durchschnitt nur etwa einem Millionstel ihres natürlichen Reviers. Das führt dazu, dass Eisbären in Gefangenschaft Bewegungsmangel und Verhaltensstörungen zeigen, wobei 55 bis 77 Prozent der Eisbären in Zoos betroffen sind.
Die Haltungsbedingungen für Eisbären sind problematisch und ihre Jungtiersterblichkeit kann über 60 % betragen. Die steigenden Temperaturen in Deutschland stellen eine zusätzliche Gefahr für diese Tiere dar, da Eisbären an kalte Lebensräume angepasst sind. Zoos haben zwar Kühlelemente in ihren Gehegen, was jedoch hohe Energiekosten verursacht.
Aktuell leben etwa 30 Eisbären in deutschen Zoos, wobei die Zahl der Einrichtungen, die Eisbären halten, von 13 im Jahr 2008 auf nur noch 10 im Jahr 2022 gesunken ist. Dies zeigt die schrumpfende Akzeptanz und die zunehmende Kritik an der Eisbärenhaltung in Zoos.
Mit dem bevorstehenden öffentlichen Auftritt des kleinen Eisbären im Karlsruher Zoo hoffen viele auf ein positives Erlebnis, sowohl für die Besucher als auch für das Tier selbst, dennoch bleibt die Diskussion über das Wohlbefinden der Eisbären in Gefangenschaft eine wichtige Thematik.