In einer aktuellen Diskussion über Gruppenvergewaltigungen in Deutschland nahm Louis Klamroth, Lebensgefährte von Luisa Neubauer, während der Sendung „Hart aber Fair“ Stellung und wurde von Beatrix von Storch (AfD) als Aktivist bezeichnet. Klamroth äußerte, dass die Herkunft der tatverdächtigen Personen unklar sei und diese sowohl Flüchtlinge als auch australische Austauschstudenten sein könnten. Von Storch hingegen beklagte den hohen Anteil ausländischer Tatverdächtiger bei Gewaltdelikten. Manuel Ostermann von der Polizeigewerkschaft hob in dem Zusammenhang die traumatischen Auswirkungen von Gruppenvergewaltigungen auf die Opfer hervor. Währenddessen wird Klamroth kritisiert, nicht für eine Grundversorgung an Informationen, sondern für Propaganda zu stehen. Dies berichtet Unser Mitteleuropa.
Die Thematik rund um Gruppenvergewaltigungen ist hochkomplex und wird in der polizeilichen Kriminalstatistik erfasst. Seit einer Änderung im Jahr 2018 werden neue Schlüsselbereiche für Vergewaltigungen eingeführt, wobei die Zahlen vor diesem Jahr schwer vergleichbar sind. Die Polizei registriert, ob es sich um Einzeltäter oder Gruppen von mindestens zwei Tatverdächtigen handelt. Laut der Polizei handelt es sich hierbei um ermittelte Tatverdächtige, nicht um verurteilte Täter. Das Dunkelfeld, also die nicht zur Anzeige gebrachten Taten, bleibt hierbei allerdings ein Nicht-Tatbestand, da nicht jedes Opfer zur Polizei geht. Laut Bayerischer Rundfunk zählt die hohe Anzeigerate von Gruppenvergewaltigungen zu den schwereren Sexualstraftaten.
Faktoren und Ursachen für das hohe Verhältnis
Eine weitere Diskussion über die Ursachen für den hohen Anteil ausländischer Tatverdächtiger wurde durch Christoph de Vries (CDU) angestoßen, der die Zuwanderung junger Männer aus patriarchalisch geprägten Ländern als einen der Gründe nennt. Kriminologe Christian Walburg führte zusätzlich psychische Belastungen und soziale Entwurzelung als Faktoren an, die zur Kriminalität beitragen können. Hans Kudlich (FAU Erlangen-Nürnberg) wies auf weniger Sozialkontakte und ökonomische Schwierigkeiten von Personen mit Migrationshintergrund hin. Frauenrechtlerin Seyran Ateş kritisierte ein frauenverachtendes Weltbild und warnte vor der Tabuisierung des Themas, während CDU-Innenexperte de Vries einen Stopp der Asylmigration forderte. In diesem Zusammenhang beunruhigt Winfried Bausback (CSU) die Zahl der Gruppenvergewaltigungen und fordert strenge Sanktionen.
Die Situation ist besonders alarmierend in Bayern, wo im Jahr 2023 insgesamt 82 gelistete Opfer von Gruppenvergewaltigungen registriert wurden, fast ausschließlich Frauen. Die Mehrheit dieser Delikte ereignete sich in Wohnungen von Mehrfamilienhäusern, aber auch in Straßen, Parks und Asylbewerberunterkünften. Unter den Opfern waren 59 deutsche und 23 nicht-deutsche Frauen. Der Anteil der Opfer ohne deutschen Pass lag in den letzten sechs Jahren zwischen 18% und 33%. In diesem Kontext argumentiert Florian Siekmann (Grüne) für den Schutz von Frauen und verwies auf verschärfte Gesetze gegen frauenfeindliches Verhalten.Die Bundeszentrale für politische Bildung weist darauf hin, dass ein kleiner Teil der Migranten straffällig wird, jedoch insgesamt häufiger mit Straftaten auffällt als Nicht-Migranten.
Zusammenfassung der kriminalstatistischen Daten
Jahr | Zahl der Opfer von Gruppenvergewaltigungen in Bayern |
2023 | 82 |
Obwohl die Kriminalität unter Flüchtlingen oft mit deren Lebensumständen, wie beengten Wohnverhältnissen, verbunden ist, zeigt sich, dass Erwachsene Migranten mit Zugang zum Arbeitsmarkt selten straffällig werden. Ein migrationspolitischer Ausschluss von Integrationsmöglichkeiten kann negative Auswirkungen auf die Kriminalitätsentwicklung haben. Die Integration, insbesondere von Kindern, ist entscheidend, um zukünftiger Kriminalität entgegenzuwirken.