Vorfall | Migration, Sexualdelikte |
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Ort | Würzburg, Hannover, Siegen |
Ursache | Relevanzverlust der Kirche, Diversität und Inklusion, Missbrauchsskandale |
Turbulenzen in der Evangelischen Kirche in Deutschland: Während die Bewältigung von Mitgliederschwund und finanziellen Engpässen dringend geboten scheint, richtet sich der Fokus der Synode erneut auf politische Forderungen. So drängt die amtierende Ratsvorsitzende, Kirsten Fehrs, darauf, die großzügige Migrationspolitik fortzuführen, obwohl lokale Überforderungen offensichtlich seien. Diese Haltung wird laut Welt durch die Forderungen der Synoden-Vorsitzenden Anna-Nicole Heinrich unterstützt, die die Menschlichkeit und Empathie der Europäer betont. Gleichzeitig kritisierte Fehrs die hitzige Debatte um „Abschreckung und Abschiebung“.
Doch auch innerkirchlich gibt es viel Diskussionsbedarf. Die Kirche muss erkennen, dass sie nicht nur Hilfe für Fremde, sondern auch für sich selbst benötigt. Während in anderen Ländern Vielfalt gefeiert wird, mangelt es in den deutschen evangelischen Landeskirchen an Diversität. Die Hamburger Theologin Claudia Jahnel appellierte eindringlich für mehr Teilhabe von Menschen dunklerer Hautfarbe in kirchlichen Gremien, und auch Sarah Vecera bemängelte die „weiß-männlich-europäische Theologie“, die das Bild vermittle, „als ob Jesus aus Niedersachsen kam.“ Diese Worte zeigen, dass die evangelische Kirche noch einen langen Weg vor sich hat, um wirklich vielfältig zu werden.
Abschreckung und Abschiebung im Fokus
Was viele überrascht, ist die anhaltende Diskussion über das kontroverse Thema Kirchenasyl. Trotz knapper werdender Ressourcen und wachsendem externen Druck bleibt die Kirche standhaft. Fehrs betonte stark, dass man am Kirchenasyl festhalte, auch wenn die Gegenstimmen lauter werden. Im Mittelpunkt der Diskussion steht jedoch die Frage, wie die Kirche in diesen Krisenzeiten ihre Rolle als moralisches Gewissen der Gesellschaft wahren kann.
Während all diese politischen und strukturellen Themen die Synode dominierten, kam die drängende Problematik der Kirchenaustritte deutlich zu kurz. Wie Heinrich wies auch Bischöfin Fehrs darauf hin, dass die evangelische Kirche möglicherweise vor einer Zukunft als kleinere und ärmere Institution steht. Diese Realität muss anerkannt und angegangen werden.
Ein neuer Anführer für herausfordernde Zeiten
Die dramatischen Entwicklungen umstritten, was vor Kurzem zum Rücktritt der vorherigen Ratsvorsitzenden Annette Kurschus führte, werfen lange Schatten auf die laufende Tagung. Ihre mangelnde Aufarbeitung von Missbrauchsfällen in ihrer Vergangenheit im Kirchenkreis Siegen war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Kirsten Fehrs, die wahrscheinlich nun offiziell zur neuen Ratsvorsitzenden gewählt wird, hat bereits eingestanden, dass die Kirche im Bereich der Kommunikation und Aufarbeitung erhebliche Fehler gemacht hat. Die Bereitschaft, diese Fehler zu korrigieren, soll in den kommenden Tagen im Zentrum der Diskussionen stehen.
Als die Synode ihre Arbeit fortsetzte, berichteten sowohl Welt als auch andere Beobachter, dass die Evangelische Kirche zu einer Zeit tiefgreifender Veränderungen steht, die nicht nur von strukturellen und politischen Themen, sondern auch von internen Herausforderungen geprägt ist.