2024 war ein herausforderndes Jahr für die Kinoindustrie in Deutschland. Laut rbb24 sank die Zahl der verkauften Tickets um 5,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was zu einem Rückgang des Gesamtumsatzes um 6,5 Prozent führte. Während 2023 noch rund 95,7 Millionen Tickets verkauft wurden, waren es im vergangenen Jahr nur noch 90,1 Millionen. Der Umsatz fiel von 929,1 Millionen Euro auf 868,4 Millionen Euro.
Besonders in Berlin und Brandenburg gab es unterschiedliche Entwicklungen. In Brandenburg verzeichnete die Branche einen leichten Zuwachs von 0,9 Prozent sowohl bei Ticketverkäufen als auch im Umsatz. Dies wird von FFA-Sprecher Jens Steinbrenner als Nachholeffekt nach der Pandemie interpretiert. Im Gegensatz dazu sanken in Berlin die Ticketverkäufe und der Umsatz um 0,8 Prozent, was jedoch den geringsten Rückgang im bundesweiten Vergleich darstellt. Pro Einwohner werden in Berlin durchschnittlich 2,2 Tickets verkauft, während der Bundesdurchschnitt lediglich bei 1,1 liegt.
Regionale Unterschiede und Vorlieben
Die Rückgänge fielen besonders stark in anderen Bundesländern aus, wie etwa in Bremen mit einem Minus von 11,2 Prozent und in Bayern mit 10,1 Prozent. Auch die Umsätze brachen dort um 9,4 Prozent ein. Dies verdeutlicht die regionalen Unterschiede im Kinomarkt und die Herausforderungen, vor denen insbesondere große Kinos mit vier oder mehr Sälen stehen, die ein Minus von 8 Prozent verzeichneten. Kleinere Kinos hingegen konnten ein Ticketplus von 4 Prozent erzielen.
Laut FFA umfassen die bereitgestellten Marktdaten Informationen über den Kinobesuch, den Umsatz und die Besuchsgewohnheiten der Zuschauer. Die Filmförderungsanstalt führt kontinuierlich Studien und Erhebungen durch, um die Entwicklungen des deutschen Kinomarktes zu analysieren. Monatlich werden Filmhitlisten veröffentlicht, die die Besucherzahlen der 100 meistbesuchten Filme abbilden.
Ausblick auf 2025
FFA-Vorstand Peter Dinges sieht in den kommenden Jahren eine schwächere Bilanz für die Kinos, nicht zuletzt aufgrund der Konkurrenz durch Großveranstaltungen wie die Fußball-Europameisterschaft und die Olympischen Spiele. Zudem werden zahlreiche Blockbuster, darunter ‚Avatar 3‘, nicht wie geplant starten. Dennoch erwartet die FFA für 2025 eine positive Entwicklung durch mehrere anstehende Filme, wie den ‚Minecraft‘-Film und ‚Avatar 3‘.
Die FFA hebt hervor, dass sie exklusiven Zugang zu aktuellen Marktdaten der deutschen Kino- und Videoindustrie hat. Dank kontinuierlicher Berichterstattung über Box-Office- und Besucherzahlen sowie interner Erhebungen und Studien erhalten Interessierte einen detaillierten Einblick in die Kinoentwicklung. Wichtige Statistiken und Informationen zum Kinobesitz und den Zuschauergewohnheiten werden jährlich in Broschüren und Berichten veröffentlicht. Dabei bietet die FFA auch Analysen über verschiedene Kinoformen, darunter Arthouse-Kinos und Open-Air-Veranstaltungen.
Die Kino-Branche bleibt somit gefordert und geprägt von zahlreichen Herausforderungen, jedoch auch von der Hoffnung auf neue Filme und positive Entwicklungen in den kommenden Jahren.