Die Nominierung von Robert F. Kennedy Jr. als Gesundheitsminister sorgt für Aufregung und Skepsis im US-Gesundheitssektor. Donald Trump hat Kennedy, der als Impfkritiker bekannt ist, als Kandidaten gewählt, um an der Spitze des Gesundheitsministeriums eine neue Richtung einzuschlagen. Experten und Aktivisten sind jedoch geteilter Meinung über Kennedys unkonventionelle Vorschläge zur Verbesserung der Gesundheit in den USA.
Kennedys Reformideen umfassen unter anderem ein Verbot von Medikamenten-Werbespots im Fernsehen sowie strengere Regelungen für den Verkauf von Rohmilch. Darüber hinaus spricht er sich für gesündere Schulmahlzeiten und ein Verbot bestimmter Lebensmittelzusatzstoffe aus. Während einige Gesundheitsaktivisten seine Ansätze unterstützen, warnen andere vor den potenziellen Risiken seiner Impfpolitik, die sich negativ auf die öffentliche Gesundheit auswirken könnte.
Herausforderungen im Senat
Kennedy wird in der nächsten Woche zu Bestätigungsanhörungen im Senat erwartet. Die Unsicherheit über seine Bestätigung nimmt zu, da er sich Fragen von beiden politischen Parteien stellen muss. Besonders im Hinblick auf die Vorschläge zu Lebensmittelreformen könnten sich einige Demokraten mit Kennedy zusammentun, während andere auf eine gefährliche Kollison mit Trumps Gesundheitsansatz verweisen.
Unternehmer aus der Lebensmittel- und Landwirtschaftsbranche zeigen sich skeptisch gegenüber Kennedys Forderungen nach gesünderen Schulmahlzeiten, die in der Vergangenheit bereits abgelehnt wurden. Auch das Streben nach einer Reform der FDA würde signifikante finanzielle Mittel erfordern, die aufgrund von Lobbyismus schwer zu realisieren sind.
Globale Gesundheitskrisen und der WHO-Austritt
Parallel zu den Herausforderungen, vor denen Kennedy steht, plant Trump den Rückzug der USA aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Trump hatte diesen Schritt bereits in seiner ersten Amtszeit angekündigt und sieht die USA unfair behandelt, während er gleichzeitig die finanziellen Beiträge der USA, die 18% des WHO-Budgets ausmachen, in Frage stellt.
Die WHO spielt eine zentrale Rolle im globalen Gesundheitsmanagement und ist aktuell mit 42 Gesundheitskrisen konfrontiert. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach warnt, dass ein Rückzug der USA erhebliche Probleme für die Unterstützung betroffener Länder nach sich ziehen könnte. Der Verlust der US-Expertise, insbesondere durch die CDC, könnte die Fähigkeit der WHO, effektiv gegen zukünftige Pandemien und Krisen vorzugehen, erheblich schwächen.
Trumps Rückzug könnte auch finanzielle Konsequenzen für die WHO haben, insbesondere da die Organisation aktuell dringend 1,5 Milliarden Dollar benötigt. In der internationalen Gemeinschaft gibt es breite Besorgnis über die Auswirkungen des US-Austritts, wobei Länder wie Deutschland versuchen, Trump von diesem Schritt abzubringen.