Die Tierheime in Nordrhein-Westfalen nehmen eine bedeutende Rolle als Auffangstationen für heimatlose Tiere wahr. In diesen Einrichtungen kümmern sich engagierte Mitarbeiter um Hunde, Katzen und andere Kleintiere. Die Kosten für Futter, medizinische Versorgung und Pflege sind hoch und der Aufwand ist enorm. Einer der Schützlinge in einem dieser Tierheime ist der erst kürzlich aufgenommene Kater Milan, der aus dem Tierheim Köln-Zollstock stammt. Milan wurde von einem besorgten Anwohner in Bilderstöckchen in einem Karton ausgesetzt gefunden und zeigt sich seitdem ängstlich und zurückhaltend. Nach Einschätzungen der Tierärzte ist er nicht älter als ein Jahr und gesundheitlich in gutem Zustand.
Milan wurde bereits kastriert und geimpft, was seiner schnellen Vermittlung zugutekommen könnte. Dennoch bestehen einige Unklarheiten über seine bisherigen Lebensumstände, die für eine erfolgreiche Vermittlung von Bedeutung sind. Der Tierheim-Pflegebereich betont, dass Informationen über Milans Verhaltensweise, ob er ein Wohnungskater oder Freigänger war und wie er sich im Umgang mit Hunden und anderen Katzen verhält, notwendig sind. Diese Details sind für die Vermittlung von zentraler Bedeutung. Der Pfleger äußert seinen Unmut über die wachsenden Herausforderungen und die häufig fehlenden Informationen über die Tiere, was die Vermittlungsanfragen erschwert.
Hintergrund zu Tierschutz und Tierheimen in Deutschland
Die Situation in deutschen Tierheimen ist besorgniserregend: Schätzungen zufolge befinden sich etwa 300.000 Tiere in den rund 500 Tierheimen bundesweit. Laut einer aktuellen Untersuchung werden jährlich circa 80.000 Hunde in diesen Einrichtungen abgegeben. Angesichts der steigenden Abgabezahlen seit dem Ende der Corona-Pandemie stehen viele Tierheime vor erheblichen Kapazitätsproblemen und müssen oft um finanzielle und personelle Unterstützung kämpfen.
Die Gründe für die Abgabe von Tieren sind vielfältig. Zu den häufigsten zählen Veränderungen im Wohnraum, hohe Kosten für die Tierhaltung sowie familiäre Umstellungen. Besonders tragisch ist die Tatsache, dass sich 25 % der Halter, die ein Tier aus dem Tierheim adoptieren, nach kurzer Zeit überfordert fühlen und Schwierigkeiten bei der Tierbetreuung haben. Einige müssen sich in dieser Situation sogar dazu entscheiden, ihre Haustiere abzugeben.
Die Geschichte von Oma Klara
Ein weiteres Beispiel für die Herausforderungen im Tierschutz ist das Schicksal von Oma Klara, einer Katze, die am 28. April 2017 nach Köln in ein Pflegeheim für ältere Katzen zog. Klara wurde in einem besorgniserregenden Zustand am Straßenrand aufgefunden und wog unter 2 kg. Glücklicherweise konnte sie durch tierärztliche Behandlung und liebevolle Pflege wieder zu Kräften kommen. Ihre Blutwerte sind mittlerweile in Ordnung, und sie wiegt nun 4 kg. Trotz ihrer stabilen Gesundheit leidet Klara möglicherweise unter altersbedingten Tumoren im Darm.
Für Klara, die auf 12 bis 15 Jahre geschätzt wird, wird ein liebevoller Pflegeplatz gesucht, wo sie die nötige Aufmerksamkeit und Pflege bekommen kann. Die Kosten für ihre tierärztliche Versorgung werden vom Verein getragen, während Unterstützung für Futter und Streu bereitgestellt werden kann. Idealerweise sollte die neue Pflegestelle im Raum Much und Umgebung liegen, um eine kontinuierliche tierärztliche Betreuung zu gewährleisten.
Die Herausforderungen, vor denen Tierheime und Tierschutzorganisationen stehen, zeigen die Notwendigkeit eines starken Engagements der Gesellschaft. Adoptionen, Spenden oder ehrenamtliche Mitarbeit sind entscheidende Wege, um den Tieren ein besseres Leben zu ermöglichen. Vor allem Tiere wie Milan und Klara, die auf Hilfe angewiesen sind, profitieren von jeder unterstützenden Maßnahme.