In der aktuellen Folge der ZDF-Serie „Frühling“ steht Katja Baumann, gespielt von Simone Thomalla, vor einer besonderen Herausforderung: Sie muss eine invasive Pflanze, den japanischen Staudenknöterich, beseitigen. Diese Thematik wird zeitnah in der Episode thematisiert, in der Katja entdeckt, dass die Pflanze überraschenderweise auf dem Grab von Adrians Vater gepflanzt wurde. Adrian hatte nicht über die invasiven Eigenschaften der Pflanze nachgedacht, was nun ein ernsthaftes Problem darstellt.
Der Friedhofswärter im Rahmen der Geschichte warnt Katja eindringlich, dass der Staudenknöterich einer speziellen Entsorgung bedarf. Dieses Szenario bildet die Grundlage für eine breitere Diskussion über die Problematik invasiver Pflanzen, wobei der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) häufig den Fokus auf die Aufklärung über diese Pflanzen lenkt. Laut Nabu sei es sinnvoller, über diese Thematik aufzuklären, anstatt Verbote auszusprechen, auch wenn der japanische Staudenknöterich als invasiv gilt.
Eigenschaften und Verbreitung des Staudenknöterichs
Der japanische Staudenknöterich (Reynoutria japonica) wurde im Jahr 1825 von Philipp Franz von Siebold nach Europa eingeführt. Ursprünglich als Zier- und Futterpflanze gedacht, hat sich die Pflanze mittlerweile stark ausgebreitet und verursacht erhebliche wirtschaftliche sowie ökologische Schäden. Sie kann bis zu 30 cm pro Tag wachsen und hat Wurzelstöcke, die bis zu zwei Meter tief in den Boden reichen. Die Pflanze bildet dichte Bestände, die andere Pflanzenarten verdrängen, was zu einem Verlust der Biodiversität führt.
Besonders problematisch ist die Vegetationsperiode, da die Pflanze ab August mit ihren weißen, rispigen Blütenständen blüht und eine hohe Attraktivität für Imker:innen als späte Bienenweide darstellt. Nach frostigen Temperaturen sterben die oberirdischen Teile ab, was zu erosionsanfälligen Böden führt. Zudem wird ihre Verbreitung häufig durch menschliche Aktivitäten verursacht, etwa über Gartenabfälle oder Baustellenaushub.
Bekämpfung und Methoden
Die Bekämpfung des japanischen Staudenknöterichs ist ausgesprochen komplex. Früher wurde oft von häufigem Mähen ausgegangen, bislang jedoch ohne nachhaltigen Erfolg. Mechanisches Entfernen der Rhizome ist aufwändig, aber wirksam. Nabu empfiehlt, die Wurzelteile der Pflanze auszugraben, um eine effektive Bekämpfung sicherzustellen. Laut einer Untersuchung zeigen Methoden wie die Beweidung mit Ziegen oder Heidschnucken bisher keine Erfolge.
In der Serie wird schließlich auch eine Lösung präsentiert – Katja findet heraus, dass Ziegen die Pflanze fressen und so deren Nachwachsen verhindern können. Diese Methode steht jedoch in der realen Diskussion auf der Kippe, da Nabu letztlich skeptisch gegenüber der geplanten Vorgehensweise ist.
In einem größeren Kontext werden invasive Pflanzen, wie der japanische Staudenknöterich, auch online in einem neuen Portal dokumentiert, das von Wissenschaftlern der Universität Leipzig entwickelt wurde. Das Portal bietet Steckbriefe und interaktive Karten, die die Ausbreitung invasiver Pflanzen in Deutschland zeigen. Der Fokus liegt dabei nicht nur auf den negativen Auswirkungen, sondern auch auf den positiven Eigenschaften dieser Pflanzen, die nicht immer eindeutig in die Kategorien invasiv oder harmlos eingeordnet werden können.
Diese Thematik wird sicherlich auch weiterhin im Rahmen der ZDF-Serie „Frühling“ behandelt. Die neuen Folgen der Serie sind jeden Sonntag um 20:15 Uhr im ZDF zu sehen, und die Zuschauer können bis zum 9. März 2025 verschiedene Episoden verfolgen, die das komplexe Zusammenspiel von Mensch, Natur und invasiven Arten beleuchten.