Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wird am Donnerstag in Köln ein neues Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) gründen. Diese Gründung geht aus einer Einladung an die Mitarbeiter der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zur Dienstversammlung hervor. Die BZgA wird in das neue Institut integriert, das eine wichtige Rolle im deutschen Gesundheitswesen spielen soll.
Das BIÖG wird Gesundheitsdaten erheben und Wissen über gesunde Verhaltensweisen vermitteln. Lauterbach betont, dass die Gründung des Instituts ein Schritt zur Stärkung der öffentlichen Gesundheitsvorsorge ist, insbesondere nach den Herausforderungen, die die Corona-Pandemie mit sich brachte. In diesem Kontext sieht der Minister die Maßnahmen als Grundstein für einen Reformprozess zur Stärkung der Öffentlichen Gesundheit in der nächsten Legislaturperiode.
Kooperation mit dem Robert-Koch-Institut
Ein zentrales Element des neuen Instituts wird die enge Zusammenarbeit mit dem Robert-Koch-Institut (RKI) sein. Lauterbach plant, am Freitag eine Kooperationsvereinbarung mit dem RKI zu unterzeichnen. Ein gemeinsames Gremium soll Forschungsschwerpunkte bestimmen und Informationskampagnen zu gesundheitlichen Themen entwickeln, die für die Bevölkerung von Bedeutung sind. Die Stärkung des RKI soll dazu beitragen, die Herausforderungen im Bereich Infektionskrankheiten effektiv zu meistern.
Diese Neustrukturierung wird als notwendig erachtet, um die Fokussierung des bestehenden Gesundheitssystems von der bloßen Behandlung bestehender Erkrankungen hin zu einer proaktiveren Präventionsstrategie zu verschieben. Lauterbach äußert sich kritisch zur mangelnden Wirksamkeit der Prävention in Deutschland, einem Land, das zwar die höchsten Gesundheitsausgaben in der EU verzeichnet, jedoch im Vergleich eine durchschnittliche Lebenserwartung aufweist.Das Bundesgesundheitsministerium berichtet, dass die Gründung eines neuen Instituts auch eine Reaktion auf diesen Nachholbedarf in der Krankheitsverhinderung darstellt.
Die Herausforderungen der Gesundheitsreform
Die Strukturreformen im Gesundheitswesen, die aufgrund des Zerbruchs der Koalition nicht im Bundestag beschlossen werden konnten, sind ein zentraler Punkt der Debatte. Der ursprüngliche Plan sah vor, entsprechende Gesetze im Koalitionsvertrag der Ampel-Koalition zu verankern. Lauterbach zeigt sich jedoch entschlossen, die Umstrukturierung nun per Erlass voranzutreiben, um die Effizienz des Öffentlichen Gesundheitsdienstes auf Bundesebene zu erhöhen.
Die Notwendigkeit eines zentralen Ansprechpartners für den Öffentlichen Gesundheitsdienst wird im Zuge dieser Reformen ebenfalls hervorgehoben. Dr. Johannes Nießen, der als Errichtungsbeauftragter des neuen Bundesinstituts für Prävention und Aufklärung in der Medizin (BIPAM) fungiert, unterstreicht die Bedeutung dieser Veränderungen für eine zeitgemäße Gesundheitsversorgung.Einen umfassenden Überblick über die Gesundheitsreformen in Deutschland gibt die Wikipedia-Seite, die verschiedene wichtige Gesetzesänderungen im Gesundheitswesen dokumentiert.
Insgesamt zielt die Gründung des BIÖG auf eine verbesserte Gesundheitsversorgung und Prävention in Deutschland ab, um den zukünftigen Herausforderungen im Gesundheitssystem gerecht zu werden und den Bürgerinnen und Bürgern gesundheitsfördernde Informationen zugänglich zu machen. Bereits in der Vergangenheit wurden zahlreiche Maßnahmen zur Kostendämpfung und Verbesserung der Gesundheitsversorgung verabschiedet, wie das GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz und das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz, die alle in der Diskussion über die Gesundheitssystemreformen relevant sind.
Die Schritte, die laut Lauterbach nun unternommen werden, tragen dazu bei, die öffentliche Gesundheit nachhaltig zu stärken und sind Teil eines umfassenden Reformprozesses, der bereits lange im Raum steht.
Weitere Details zur Gründung des neuen Instituts finden Sie in den Berichten von ksta.de.