Heute, am 13. Februar 2025, fand die ZDF-Sendung „Klartext“ statt, in der die vier Kanzlerkandidaten Olaf Scholz (SPD), Robert Habeck (Grüne), Alice Weidel (AfD) und Friedrich Merz (CDU/CSU) live befragt wurden. Die Veranstaltung begann um 19:25 Uhr und stellte den Kandidaten eine Vielzahl von Fragen, die von den Zuschauern eingereicht wurden. Die Moderation übernahm Bettina Schausten, die Chefredakteurin des ZDF, zusammen mit Christian Sievers vom „heute Journal“.

Der Kanzlerkandidat Olaf Scholz war der erste, der von 19:40 Uhr bis 20:12 Uhr befragt wurde. Besonders aufsehenerregend war die Frage einer Solinger Hausfrau, die Scholz mit einer kritischen Anmerkung konfrontierte (19:42 Uhr). Während die Eröffnungsfragen an Scholz über Wirtschaft und Wohnungsbau gestellt wurden, äußerten sich auch enttäuschte Bürger und sprachen über aktuelle Herausforderungen.

Reaktionen und Anliegen der Kandidaten

Nach Scholz übernahm Robert Habeck, der ab 20:15 Uhr an die Reihe kam. Er wurde mit der Besorgnis eines enttäuschten Bürgers konfrontiert, der konkrete Fragen zu Themen wie der Finanzierung von Elektromobilität und der Schuldenbremse stellte (20:19 Uhr). Habeck nahm außerdem Stellung zu Fragen der Sicherheit und der Notwendigkeit einer Sicherheitsoffensive (20:40 Uhr).

Alice Weidel folgte ab 20:50 Uhr. In dieser Runde wurde sie von einem Pflegeheimchef und einer Pflegehelferin mit kritischen Rückfragen konfrontiert (20:59 Uhr). Weidel thematisierte auch die Möglichkeit eines sogenannten „Dexit“, was eine Diskussion über den Verbleib Deutschlands in der Europäischen Union anregte.

Der letzte Teil der Debatte war für Friedrich Merz reserviert, der ab 21:25 Uhr befragt wurde. Er fand sich in einer hitzigen Diskussion mit einem ThyssenKrupp-Arbeiter über den Stellenabbau in der Stahlindustrie wieder (21:32 Uhr). Merz äußerte sich zur angestrebten Unterstützung der Ukraine und sprach über die Münchner Sicherheitskonferenz, in der ein europäisches Konzept stark befürwortet wurde (21:50 Uhr). Auch der Sanierungsstau in der Infrastruktur war ein zentrales Thema, das Merz ansprach (21:43 Uhr).

Hintergrund und Kontext der Wahl

Diese Debatte fand anderthalb Wochen vor der Bundestagswahl statt, die am 26. September 2021 stattfand und in Berlin teilweise wiederholt wurde. Dabei kam es zu einer Wahlbeteiligung von 76,6 % und einer Briefwahlquote von 47,3 % (Stand: 2021). Die Wahl war von zahlreichen Unregelmäßigkeiten geprägt, was zu Einsprüchen und Rücktritten führte. Die SPD erhielt 25,7 % der Zweitstimmen, während die CDU/CSU mit 24,2 % das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte erzielte.

Grüne und FDP konnten hauchdünne Gewinne erzielen, während die AfD trotz Rückgängen im zweistelligen Bereich ihre Position hielt. Die Linke blieb unter der Fünf-Prozent-Hürde, zog aber dennoch mit 39 Mandaten in den Bundestag ein. Die Koalitionsverhandlungen zwischen SPD, Grünen und FDP führten zur Bildung einer Regierung, die am 8. Dezember 2021 unter Olaf Scholz als Bundeskanzler bildete. Im November 2024 zerbrach diese Koalition, was zu einer rot-grünen Minderheitsregierung führte.

Die ZDFmitreden-Community hat darüber hinaus politische Ansichten zu Themen wie Wirtschaft, Klima, Krieg und Migration erfasst, aus der sich zeigt, dass die Veranstaltung starkes Bürgerinteresse geweckt hat. Insgesamt gab es 29.379 Teilnehmer an der Umfrage, die zu den Themen aufgerufen wurden. Die Möglichkeit, über E-Mails und die Kommentarspalte Fragen an die Kanzlerkandidaten zu stellen, förderte den Dialog zwischen Politik und Bürgern, was in der aktuellen politischen Landschaft von großer Bedeutung ist.

Die Debattenrunde zeigte eine klare Aufteilung der Themen und knüpfte an die großen Herausforderungen an, mit denen sich Deutschland in der nahen Zukunft konfrontiert sieht.

Für weitere Informationen, siehe Focus, ZDF und Wikipedia.