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Kanu-Sport-Kassel: Erster Verein mit Leitungsteam in Kassel

Der Kanu-Sport-Kassel (KSK) hat im März 2024 als erster Verein in Kassel ein sechsköpfiges Leitungsteam anstelle eines traditionellen Vorstands etabliert, um die Vereinsführung effizienter zu gestalten und Liquidation zu verhindern, was als innovatives Modell für andere Vereine dienen könnte.

Die Herausforderungen, vor denen viele Vereine in Deutschland stehen, haben einen innovativen Ansatz hervorgebracht, der möglicherweise als Beispiel für andere Organisationen dienen könnte. Der Kanu-Sport-Kassel (KSK), ein Verein mit etwa 300 Mitgliedern, hat als erster Verein in Kassel die traditionelle Vorstandsstruktur durch ein gleichberechtigtes Leitungsteam ersetzt.

Ein neues Führungsmodell

Im März entschied sich der KSK, statt eines einzelnen Vorsitzenden ein sechsköpfiges Leitungsteam zu etablieren. Dies war notwendig geworden, nachdem der Verein fast zwei Jahre lang vergeblich nach einem geeigneten Nachfolger für die Vorsitzendenposition gesucht hatte. Der Zeitdruck war groß: Ohne einen eingetragenen Vorsitzenden war der Verein Gefahr gelaufen, aufgelöst zu werden. Um diesem Schicksal zu entgehen, gelang es dem KSK, einen Weg zu finden, der nicht nur die Vereinsführung stabilisiert, sondern auch die Last der Verantwortung gleichmäßiger verteilt.

Vorteile des neuen Modells

Die Entscheidung für ein Leitungsteam hat Auswirkungen auf die gesamte Vereinsarbeit. Durch die Verteilung der Aufgaben auf mehrere Schulter ist nicht nur der Druck von einzelnen Mitgliedern genommen worden, sondern es haben sich auch mehr Freiwillige gefunden, die sich aktiv in die Vereinsarbeit einbringen möchten. Ulrike Bimber und Fabian Huber, Mitglieder des neuen Leitungsteams, betonen, dass durch die klare Aufgabenteilung neue Perspektiven für Mitglieder entstanden sind, die zuvor kein Interesse an einem Vorstandsposten hatten.

Reaktionen und Ausblicke

Diana Bruch vom Landessportbund Hessen (lsbh) teilt diese Einschätzung. Sie hat den KSK während des ein einhalb Jahre dauernden Transformationsprozesses beraten und sieht das neue Modell als vielversprechend an, obwohl es derzeit noch nicht weit verbreitet ist. „Die Kultur eines Vereins spielt dabei eine entscheidende Rolle“, erklärt Bruch und hebt hervor, dass ein solches Modell nicht für jeden Verein geeignet ist.

Beispiele für Nachahmer

Der Erfolg des KSK hat bereits weitere Vereine inspiriert. Der Hessisch-Waldeckische Gebirgsverein (HWGV) plant ebenfalls die Einführung eines Leitungsteams, nachdem der langjährige Vorsitzende Dieter Hankel angekündigt hat, nicht zur Wiederwahl anzutreten. Auch dieser Verein hat erkannt, dass die Umstellung auf ein Teammodells hilfreich sein könnte, um die Herausforderungen der Vorstandsbesetzung zu meistern.

Die Zukunft des Vereinslebens

Insgesamt zeigt der KSK, dass es alternative Wege gibt, die Vereinsführung zu organisieren, die eventuell für viele andere Vereine von Interesse sind. Die Mitglieder haben die Umstellung einhellig begrüßt. Rund 60 Mitglieder sind inzwischen aktiv in verschiedenen Arbeitsgruppen engagiert, was auf eine positive Aufbruchsstimmung innerhalb des Vereins hindeutet.

Die Entscheidung des KSK, sich auf ein Leitungsteam zu stützen, könnte als richtungsweisendes Beispiel in der heutigen Vereinslandschaft fungieren, wo die Suche nach geeigneten Führungskräften oft zu einem kritischen Punkt wird. Diese Neuerung könnte letztendlich nicht nur oden Verein selbst stärken, sondern auch das allgemeine Interesse an ehrenamtlicher Arbeit in der Gemeinde fördern.

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