Ort | Bromacker, Thüringer Wald |
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Die Friedenstein Stiftung Gotha richtet eindringlich den Appell an das Land Thüringen, sich finanziell für die Fossillagerstätte Bromacker im Thüringer Wald zu engagieren. Stiftungsdirektor Tobias Pfeifer-Helke unterstrich, dass ohne eine Unterstützung des Freistaates keine Perspektive für die Durchführung von Forschungen und Grabungen über das Jahr 2025 hinaus bestehe. Für die Fortführung der wichtigen wissenschaftlichen Arbeiten wird eine jährliche Förderung von 500.000 Euro benötigt, um zu verhindern, dass der Bromacker in einen „Dornröschenschlaf“ verfällt.
Seit dem Jahr 2020 gräbt ein internationales Team über vier Wochen pro Jahr am Bromacker, wo Fossilien aus der Zeit des Perm, vor etwa 290 Millionen Jahren, freigelegt werden. Der Bund hat bereits zugesichert, die Arbeiten zur frühen Evolution der Landwirbeltiere bis zum Jahr 2025 mit insgesamt rund sechs Millionen Euro zu fördern. Bislang konnten bei diesen Grabungen mehr als 1.500 Funde verzeichnet werden.
Wissenschaftliche Bedeutung und touristisches Potenzial
Die Grabungen am Bromacker sind Teil eines fünfjährigen Projekts, das Kooperationen zwischen dem Museum für Naturkunde Berlin, der Friedenstein Stiftung Gotha, der Friedrich-Schiller-Universität Jena sowie dem Unesco Global Geopark Thüringen Inselsberg – Drei Gleichen umfasst. Die Ausgrabungen haben nicht nur mehrere neue biologische Gattungen und Arten hervorgebracht, sondern auch gut erhaltene Fossilien, die wertvolle Rückschlüsse auf die Entwicklung früher Landwirbeltiere, Insekten und Pflanzen in einem urzeitlichen Ökosystem ermöglichen.
Zusätzlich hat die Bedeutung des Bromackers im touristischen Bereich zugenommen. So wurde ein Erlebnispfad eingerichtet, es gibt ein interaktives Experimentierfeld auf Schloss Friedenstein sowie Führungen und Familientage. Die stetig steigenden Besucherzahlen seit Projektbeginn verdeutlichen die Relevanz des Bromackers im Kultur- und Wissenschaftstourismus.
Die Stiftung beabsichtigt, den Bromacker als eine Stätte für Spitzenforschung, nachhaltige Bildung und Tourismus zu etablieren, sieht sich jedoch in der aktuellen finanziellen Situation überfordert. Informationen über die laufenden Forschungsaktivitäten, die Suche nach versteckten Fossilien und die Möglichkeit für Interessierte, das BROMACKER lab zu besuchen oder an den Grabungen teilzunehmen, sind auf der eigens dafür eingerichteten Website zu finden, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird, wie bromacker.de berichtet.
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