Am 24. Januar 2025 wurde die Problematik abdomineller Adipositas und deren Zusammenhang mit einem erhöhten Krebsrisiko in einer Studie des Instituts für Epidemiologie und Präventivmedizin der Universität Regensburg umfassend beleuchtet. Laut der Studie leiden über 40 % der Weltbevölkerung an abdomineller Adipositas, was als überschüssiges Fett um die Taille definiert wird. Des Weiteren offenbart die Untersuchung, dass knapp 30 % der Menschen nicht ausreichend körperlich aktiv sind. Diese beiden Faktoren sind nachweislich mit einem erhöhten Krebsrisiko assoziiert.Uni Regensburg berichtet.

Für die Studie wurden Daten von 315.457 krebsfreien Teilnehmenden aus der UK Biobank über einen Zeitraum von mehr als 11 Jahren analysiert. Der Fokus lag dabei auf dem Taillenumfang, da dieser als präziser Maßstab für abdominelle Adipositas gilt, als der Body-Mass-Index (BMI). Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert abdominelle Adipositas für Frauen mit einem Taillenumfang von über 88 cm und für Männer mit über 102 cm.

Klassifizierung und Ergebnisse

Die Teilnehmenden wurden in vier Gruppen unterteilt:

  • Schlanke Taille und ausreichende körperliche Aktivität.
  • Schlanke Taille und unzureichende körperliche Aktivität.
  • Abdominelle Adipositas und ausreichende körperliche Aktivität.
  • Abdominelle Adipositas und unzureichende körperliche Aktivität.

Die Ergebnisse zeigen, dass abdominelle Adipositas das Krebsrisiko um 11 % erhöht, während Bewegungsmangel das Risiko um 5 % steigert. Kombinierte Effekte beider Faktoren führen zu einer 15 %igen Erhöhung des Krebsrisikos im Vergleich zu Personen mit schlanker Taille und ausreichender Aktivität. Besonders stark assoziierte Krebsarten zeigen einen Anstieg des Risikos auf 48 %. Es wurde auch festgestellt, dass lediglich eine der beiden Empfehlungen, sei es eine schlanke Taille oder ausreichende körperliche Aktivität, nicht ausreicht, um die negativen Auswirkungen zu mitigieren.

Ursa­chen von Übergewicht und Prävention

Übergewicht entsteht, wenn mehr Kalorien aufgenommen als verbraucht werden. Der Körper speichert überschüssige Kalorien in Form von Fett. Die Deutsche Adipositas-Gesellschaft nennt verschiedene Ursachen für Adipositas. Dazu zählen unter anderem eine unausgewogene Ernährung, ständige Verfügbarkeit von Lebensmitteln, Bewegungsmangel sowie genetische und psychische Einflussfaktoren. Diese Problematik ist auch in Deutschland zu beobachten: Fast zwei Drittel der Männer und etwa die Hälfte der Frauen haben einen BMI über 25 kg/m², während knapp ein Viertel der Bevölkerung als adipös gilt.Krebsinformationsdienst erörtert.

Laut der Studie sind abdominelle Adipositas und Bewegungsmangel verantwortlich für 2 % aller Krebserkrankungen und 6 % der Adipositas- und Bewegungsmangel-assoziierten Krebserkrankungen innerhalb der analysierten Kohorte. Ziel der Forschung ist es, effiziente Strategien zur Verbesserung der öffentlichen Gesundheit zu entwickeln. Die Originalpublikation der Studie wurde von Bohmann et al. im British Journal of Sports Medicine am 22. Januar 2025 veröffentlicht.