In Gießen wurde ein stark ausgehungertes, weißes Findelkätzchen entdeckt. Die 22-jährige Jessica Sladek fand das Kätzchen am Sonntag in einem provisorischen Unterschlupf an der Hammstraße, als sie mit ihrem Freund unterwegs war. Das Tier war scheu und schreckte zurück, als sich die beiden ihm näherten. Später, gegen 22 Uhr, gelang es Sladek, das Kätzchen an der Goetheschule einzufangen und ins Tierheim Gießen zu bringen.

Im Tierheim wurde festgestellt, dass das Kätzchen zittert, jedoch keine äußeren Verletzungen aufweist. Laut Sladek und ihren Helfern wurde zunächst nach geeignetem Futter gesucht, welches schließlich in Form von Hundefutter gefunden wurde. Das Kätzchen trank sofort das bereitgestellte Wasser, was auf seinen stark ausgeprägten Hunger hinweist. Zudem wurde ein Karton mit Decken und Handtüchern als einstiger Unterschlupf für die Katze gefunden.

Herausforderungen für das Tierheim

Hannah Wern, die Leiterin des Gießener Tierheims, berichtete über ähnliche Fälle von ausgesetzten Tieren. In letzter Zeit seien mehrere weiße Kätzchen und eine erwachsene Katze in einem schlechten Zustand aufgefunden worden. Das Tierheim hat vermehrt mit Tieren zu tun, die während der Pandemie angeschafft wurden und nun nicht mehr versorgt werden. Ein signifikanten Anstieg an abgegebenen Tieren nach Weihnachten sei nicht zu verzeichnen, jedoch komm es häufig zu Abgaben, wenn die Tiere in die Pubertät kommen.

Schwarze Katzen hätten es besonders schwer, ein neues Zuhause zu finden. Die Kosten für die Pflege einer Katze belaufen sich auf etwa 600 Euro für vier Wochen, was die finanzielle Lage des Tierheims belastet. Das Gießener Tierheim ist weiterhin auf Spenden angewiesen und sieht sich mit finanziellen Schwierigkeiten konfrontiert. Jessica Sladek überlegt, das Kätzchen selbst zu behalten, da sie eine emotionale Bindung zu ihm aufgebaut hat.

Das Tierheim Gießen stellt die erste Anlaufstelle für den Tierschutz in Gießen und Umgebung dar. Darüber hinaus vermittelt der Tierschutzverein Gießen Hunde, Katzen, Kleintiere, Vögel und Reptilien und nutzt sowohl Pflegestellen als auch Online-Plattformen, um den Überblick über vermittelbare Tiere zu gewährleisten. Interessierte können Kontakt zum Tierschutzverein über verschiedene Kanäle aufnehmen und Informationen zum Tierbedarf in lokalen Zoohandlungen oder online einholen, wie tierheim.com berichtet.