Der Käse-Laden „Milli-Häusl“ in Unterbrunn, auch bekannt als Schönegger Käse-Alm, steht vor dem endgültigen Aus. Inhaber Marc Berger, der den Laden seit Herbst 2023 betrieben hat, findet keinen Nachfolger für sein Geschäft. Zunächst hatte er aus gesundheitlichen Gründen im Sommer 2024 schließen müssen, und obwohl er zwei feste Zusagen für eine Nachfolge erhielt, wurden diese in letzter Minute zurückgezogen. Berger plant, bis Anfang oder Mitte Februar nach einem neuen Nachfolger zu suchen, doch falls dies nicht gelingen sollte, wird er den Laden abwickeln müssen, da er seinen Mietvertrag zum Ende März gekündigt hat.
Berger, der aufgrund eines gesundheitlichen Vorfalls eine Herz-OP und den Verlust einer Herzklappe erleiden musste, kann körperlich im Laden nicht mehr arbeiten. Seit der Schließung des Milli-Häusls wird Käse über einen Automaten verkauft, welcher die Miete finanziert. Hermann Geiger, der Eigentümer des Hauses, begrüßt diese Lösung und sieht die gute Annahme des Automaten als Ausdruck des Bedarfs in Unterbrunn. Geiger hat versprochen, eine „humane“ Miete für potenzielle Nachfolger anzubieten, damit im Gebäude weiterhin ein Geschäft betrieben werden kann.
Die Schönegger Käse-Alm im Kontext
Die Schönegger Käse-Alm hat sich in der Region einen Namen gemacht, indem sie hochwertige Käseprodukte von über 500 Milchlieferanten aus Allgäu, Oberbayern sowie dem Bregenzer Wald und dem Kleinwalsertal verarbeitet. Das Unternehmen, gegründet am 8. Mai 1988 von Sepp Krönauer, spezialisiert sich auf die Verarbeitung von 100% gentechnikfreier Bergbauern-Milch und hat sich dadurch einen Platz am Käsemarkt erarbeitet. Mit 150 Mitarbeitern zählt es zu den größten Heumilchverarbeitern in der Region und bietet eine beeindruckende Käsevielfalt, die durch traditionelle Rezepturen und handwerkliches Können charakterisiert ist.
Besonders bemerkenswert ist, dass die Käse-Alm über Automaten Käse, Wurst und weitere Spezialitäten rund um die Uhr anbietet. Diese Automaten ermöglichen es den Kunden, die Produkte bequem zu jeder Tages- und Nachtzeit zu erwerben, was zeigt, dass innovative Vertriebskanäle in der Lebensmittelbranche von großer Bedeutung sind.
Käseproduktion in Deutschland
Ein Blick auf den Käsemarkt in Deutschland zeigt, dass der Selbstversorgungsgrad bei Käse in den letzten Jahren stabil ist. Laut der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung liegt dieser seit dem Jahr 2000 bis 2023 auf einem bemerkenswerten Niveau. Diese Daten, die am 1. April 2024 veröffentlicht wurden, sind für alle Interessierten online verfügbar.
Die Herausforderungen, vor denen lokale Geschäfte wie das Milli-Häusl stehen, spiegeln sich in der Notwendigkeit wider, sich an die veränderten Marktbedingungen anzupassen, während gleichzeitig die Qualität und die Regionalität der Produkte im Mittelpunkt stehen.
Die Zukunft des Milli-Häusls bleibt ungewiss, doch der Bedarf an regionalen Produkten ist unbestreitbar, wie die positive Annahme des Käseautomaten zeigt. Die Hoffnung von Hermann Geiger, einen Nachfolger zu finden, könnte für die weiteren Entwicklungen in Unterbrunn entscheidend sein.