In einem Zeichen des Erhalts und der Wiederbelebung regionaler Dialekte wird der Podcast „Alde Wäärder“ vorgestellt, der sich intensiv mit dem Alt-Wörther Dialekt auseinandersetzt. Der Podcast könnte als Teil eines größeren Trends zur Pflege und Erforschung von Dialekten in Deutschland betrachtet werden. Laut Rheinpfalz hat sich dieser Dialekt in den letzten 50 Jahren erheblich verändert. Diesem Wandel begegnet der ehemalige Gemeindereferent Hans-Werner Schottmüller, der 1987 nach Wörth gezogen ist und den Wunsch hegt, den Dialekt wieder lebendig werden zu lassen.

Die Idee für den Podcast entstand während der Pandemie, als Schottmüller und Joseph Klöffer zunächst Video-Gottesdienste produzierten. Daraus entwickelte sich das Konzept für „Alde Wäärder“, das auf Schottmüllers Texten und Klöffers technischer Unterstützung basiert. Neben den beiden sind vier Messdiener und zwei Alt-Wörther Bürger aktiv am Projekt beteiligt, das eine halbe Stunde dauert und sich auf die Sprache „braad Wäärderisch“ konzentriert.

Die Rolle der jungen Messdiener

Interviews mit den Messdienern revealieren, dass die Kenntnisse des Alt-Wörther Dialekts stark variieren. Joseph Klöffer, als ältester Messdiener, hat teilweise Verständnis für den Dialekt, während Elias Becker, 13 Jahre alt, einige Worte und Ausdrücke aus seiner Familie kennt. Hannah May (11) hat von ihrer Oma einige Wörter gehört, kämpft jedoch damit, den Dialekt vollständig zu verstehen. Für Miriam Nachtwey (11) ist der Dialekt gänzlich neu.

Alle Messdiener zeigen großes Interesse, haben jedoch Schwierigkeiten, „wäärderisch“ zu lernen. Sie versuchen, den Dialekt nachzusprechen, was die Herausforderungen des Dialektwesens verdeutlicht. Diese Herausforderungen spiegeln sich auch in einer umfassenderen Umfrage wider, die von Mundart-Expertin Ingeborg Geyer durchgeführt wurde, um das Alter und die Bedeutung alter Wörter zu untersuchen. Wie Servus berichtet, gibt es eine unterschiedliche Verständlichkeit zwischen jüngeren und älteren Generationen.

Der Wandel der dialect Wörter

Im Rahmen dieser Untersuchung wurden viele Begriffe ermittelt, die mittlerweile veraltet sind oder sich auf nicht mehr verwendete Gegenstände beziehen. Diese Sprachelemente haben oft ihre Wurzeln im Französischen oder Italienischen, wie beispielsweise „Bumpfinebara“, was „uniformierter Leichenträger“ bedeutet. Solche Lehnwörter zeigen, wie sehr sich der Sprachgebrauch im Laufe der Zeit verändert hat und was dabei verloren gegangen ist.

Zudem wird in weiteren Forschungen an Universitäten, wie an der Universität Tübingen, das Spannungsverhältnis zwischen regionalen Dialekten und der Standardsprache untersucht. Ein Pilotprojekt widmet sich diesem Wandel und setzt auf die Analyse von Sprachaufnahmen sowie den Vergleich von Basisdialekten mit neueren Aufnahmen. Hierbei wird das Ziel verfolgt, herauszufinden, welche Elemente beim Übergang zur Standardsprache verloren gehen oder beibehalten werden.

Der Podcast „Alde Wäärder“ ist somit nicht nur ein kulturelles Projekt zur Wiederbelebung eines Dialekts, sondern auch Teil eines größeren Trends, der die sprachliche Identität und das Dialekterbe in Deutschland schützt und fördert. Die Aktivitäten und Ansätze zur Bewahrung von Dialekten bringen Generationen zusammen und schaffen Bewusstsein für regionale Unterschiede in Sprache und Kultur.