In der Fürther Südstadt wollte ein 17-Jähriger am Samstagabend vor der Polizei fliehen. Der Vorfall ereignete sich gegen 22.30 Uhr, als die Polizei aufgrund eines Streits zwischen dem Jugendlichen und einem 19-Jährigen gerufen wurde. Berichten zufolge hatte der Jugendliche während des Streits mit einem Gemüsemesser gedroht, was zur Alarmierung der Polizei führte. Der 19-Jährige verließ die Wohnung und meldete den Vorfall.Tag24 und Süddeutsche berichten übereinstimmend, dass die Polizei klopfte und klingelte, als der Jugendliche in der Wohnung war. Der 17-Jährige öffnete jedoch ein Fenster im ersten Obergeschoss und versuchte über ein angrenzendes Dach zu flüchten.
Beim Versuch, über das Dach zu entkommen, verlor der Jugendliche den Halt und stürzte rund vier Meter in die Tiefe. Der Absturz war so heftig, dass der Junge sich schwere Verletzungen zuzog und vor Ort reanimiert werden musste. Er wurde anschließend mit zunächst lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Glücklicherweise ist er mittlerweile nicht mehr in Lebensgefahr.Tag24 fügt an, dass gegen den 17-Jährigen wegen Bedrohung ermittelt wird.
Kontext zur Jugendkriminalität
Dieser Vorfall fällt in den breiteren Kontext der Jugendkriminalität in Deutschland, ein Thema, das von der Bundeszentrale für politische Bildung detailliert beleuchtet wurde. Jugendkriminalität ist vorwiegend ein Phänomen unter Jungen. Statistische Erhebungen zeigen, dass viele Jugendliche, die straffällig werden, bei ihrem Erwachsenwerden damit aufhören. Im Jahr 2021 wurden in Deutschland 173 Jugendliche als Tatverdächtige wegen Mordes oder Totschlags registriert, wobei lediglich 18 verurteilt wurden.bpb.de hebt hervor, dass die Mehrheit der Jugendlichen, die straffällig werden, nur leichte Delikte begeht.
Die Zahl der polizeilich registrierten Jugendkriminalität ist in den letzten Jahren zurückgegangen, was auch durch die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie begünstigt wurde. Trotz der Rückgänge bleibt das Thema relevant, insbesondere für Jugendliche mit einer problematischen sozialen und individuellen Entwicklung. Die Fallstudie des 17-Jährigen in Fürth zeigt, wie spezifische Umstände zu extremen und gefährlichen Entscheidungen führen können.