Vorfall | Sonstiges |
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Ort | Berlin,Jüterbog |
In einem überraschenden Schritt hat der parteilose Bürgermeister von Jüterbog, Arne Raue, seine Mitgliedschaft in der Alternative für Deutschland (AfD) bekannt gegeben. Damit wird er der erste hauptamtliche Bürgermeister der AfD in Brandenburg, sofern innerhalb einer einmonatigen Frist kein Widerspruch gegen seine Aufnahme eingelegt wird. Laut RND hat Raue bereits in der vergangenen Woche einen Mitgliedsantrag gestellt, der am Sonntag einstimmig vom Kreisverband Teltow-Fläming angenommen wurde.
Raue, der seit 2011 als Bürgermeister tätig ist, hat sich nie versteckt, wenn es um seine Sympathien für die AfD ging. „Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass ich mit Inhalten der AfD übereinstimme“, äußerte er sich gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Diese Offenheit könnte ihm in der Stadt mit etwa 13.000 Einwohnern, in der die AfD bereits mehrfach Parteitage abgehalten hat, zugutekommen. Der Bürgermeister glaubt nicht, dass sein Schritt auf großen Widerstand stoßen wird.
Politische Ambitionen und mögliche Folgen
Die Entscheidung von Raue könnte auch politische Ambitionen hinter sich haben. Der SPD-Landesabgeordnete Erik Stohn vermutet, dass Raue möglicherweise eine Kandidatur für den Bundestag ins Auge fasst. Dies könnte im Kontext der bevorstehenden Neuwahlen von Bedeutung sein. Raue selbst hat in der Vergangenheit für Aufsehen gesorgt, als er in der Landtagswahl am 22. September ohne Erfolg für ein Direktmandat kandidierte. Es gab sogar Gerüchte über mögliche Absprachen mit der AfD, da diese in seinem Wahlkreis keinen eigenen Kandidaten aufgestellt hatte.
Die AfD sieht in Raues Eintritt einen bedeutenden Erfolg. Alice Weidel, die Chefin der Partei, lobte ihn für seinen „großen Sachverstand und soziale Kompetenz“. Auch der Landesvorsitzende René Springer betonte die Bedeutung von Raues langjähriger Arbeit als Bürgermeister und seine politische Konsequenz. Diese Entwicklungen könnten die kommunalpolitische Verankerung der AfD weiter festigen und ihr Einfluss in der Region stärken.
Ein Blick in die Vergangenheit
Die Nähe von Arne Raue zur AfD war schon länger bekannt. Er hat in der Vergangenheit mit umstrittenen Äußerungen über Flüchtlinge für Schlagzeilen gesorgt und war ein regelmäßiger Gast bei Veranstaltungen der AfD. Dies zeigt, dass seine politische Ausrichtung nicht neu ist. „Wer seine Familie und seine Heimat liebt, muss sich automatisch zur AfD hingezogen fühlen“, erklärte Raue auf der Plattform X, was seine Überzeugungen unterstreicht.
Die politische Landschaft in Brandenburg könnte sich durch diesen Schritt von Raue nachhaltig verändern. Die AfD hat in den letzten Jahren in verschiedenen Bundesländern an Einfluss gewonnen, und mit der Aufnahme von Raue könnte sich dieser Trend weiter verstärken. Die kommenden Wochen werden zeigen, wie die Bürger von Jüterbog auf diese Entwicklung reagieren und ob Raue tatsächlich die politische Bühne auf einer größeren Ebene betreten wird, wie RND berichtet.