In Deutschland zeigt eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov, dass 27 Prozent der befragten Personen vorzeitig in den Ruhestand gehen möchten. Diese Umfrage, die im Januar 2023 mit 2.000 Personen im Alter von 18 bis 67 Jahren durchgeführt wurde, wird im Auftrag von Continental veröffentlicht. Diese Umfrage wirft einen Schatten auf die gegenwärtige Rentenlage, die sowohl von der Bundesregierung als auch vom Sozialverband VdK Deutschland intensiv diskutiert wird. Während 62 Prozent der Befragten planen, bis zum regulären Rentenalter weiterzuarbeiten, haben 11 Prozent keine Angaben gemacht.

Ariane Reinhart, Personalvorständin von Continental, unterstreicht den nötigen Handlungsbedarf im Rentensystem. Sie betont, dass die Pensionierung in der aktuellen Form nicht nachhaltig sei, da immer weniger Beitragszahler auf eine wachsende Zahl von Rentnern treffen. Der VdK fordert zudem einen gerechten Zugang zur Frührente ohne hohe Abschläge, wodurch auch den Menschen Rechnung getragen werden soll, die aus gesundheitlichen Gründen nicht bis zum regulären Renteneintrittsalter arbeiten können.

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Rentenreform und demografische Herausforderungen

Im Kontext der alternden Bevölkerung wird darüber nachgedacht, das Renteneintrittsalter zu erhöhen, derzeit auf 67 Jahre. Experten diskutieren sogar über eine mögliche Anhebung auf 70 Jahre, um das Rentensystem zu stabilisieren. Diese Vorschläge treffen auf Bedenken, insbesondere für Beschäftigte in körperlich anstrengenden Berufen. Die Bundesregierung hat kürzlich einen Faktencheck zur Rente mit 63 veröffentlicht, der besagt, dass eine Altersrente für langjährig Versicherte auch weiterhin mit 63 Jahren in Anspruch genommen werden kann, allerdings mit Abschlägen.

Zusätzlich zeigt die Umfrage, dass 48 Prozent der Befragten neben der gesetzlichen Rente auch eine betriebliche Altersvorsorge nutzen und 63 Prozent privat vorsorgen. Eine weitere interessante Erkenntnis ist, dass 50 Prozent der Befragten die Idee unterstützen, einen Teil der gesetzlichen Rente über Aktien abzusichern, während 27 Prozent dies ablehnen. Dieser Vorschlag stammt von Christian Lindner (FDP) und findet momentan in der politischen Debatte Beachtung.

Veränderungen in der Altersvorsorge

Der Jahrgang 2025 bringt bedeutende Veränderungen im Bereich der Altersvorsorge in Deutschland mit sich. Insbesondere Jüngere müssen sich zunehmend mit ihrer Altersvorsorge auseinandersetzen. Politische Maßnahmen sind dringend notwendig, um die Rentenfinanzierung durch den demografischen Wandel sicherzustellen. Die Riester-Rente steht wegen ihrer niedrigen Rendite und der unzureichenden staatlichen Förderung in der Kritik, weshalb eine Reform ihrer Attraktivität gefordert wird.

Die Diskussion um die Einführung einer Rentenversicherung für Selbständige, um die Rentenlücke zu schließen, gewinnt an Bedeutung. Neue Beschlüsse zur Grundrente sollen eine Mindestabsicherung für Menschen ohne ausreichende Altersvorsorge schaffen. Vor diesem Hintergrund ist die Notwendigkeit einer Rentenreform unumgänglich, um auch die Finanzen für zukünftige Generationen zu sichern. Der demografische Wandel und die damit verbundenen Herausforderungen erfordern weitreichende Veränderungen im deutschen Rentensystem.

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Für weitere Details zur Umfrage und den aktuellen Entwicklungen im Rentensystem werden folgende Artikel empfohlen: InFranken, t-online, Wirtschaft-Magazin.