Am 3. März 2025 führte die israelische Luftwaffe erneut Luftangriffe auf militärische Ziele in Syrien durch. Diese Angriffe fanden in der Nähe der Küstenstadt Tartous statt, wie Al Jazeera berichtet. Die syrischen Staatsmedien berichteten von Angriffen auf ein militärisches Ziel, das sich in der Nähe von Qardaha, dem Heimatort des ehemaligen Präsidenten Bashar al-Assad, befindet. Laut Berichten wurden dort Waffen des früheren Regimes gelagert. Trotz der Intensität der Angriffe meldeten die syrischen Nachrichtenagentur SANA und andere Quellen keine menschlichen Verluste, was darauf hindeutet, dass bestimmte Maßnahmen zum Schutz der Zivilbevölkerung getroffen wurden.
Die jüngsten Luftangriffe sind Teil einer breiteren Militärstrategie Israels, die nach dem Sturz von Bashar al-Assad im Dezember 2024 begann. Israel setzte seitdem Hunderte von Luftangriffen in Syrien ein, um zu verhindern, dass Militäranlagen in feindliche Hände fallen. Diese offensive Kapazität wird auch in der Operation Bashan Arrow sichtbar, die am 8. Dezember 2024 ins Leben gerufen wurde. Ziel dieser Operation ist es, die militärischen Fähigkeiten Syriens zu demontieren und die Kontrolle über die strategisch wichtigen Golanhöhen zu sichern. Inzwischen hat diese Operation etwa 70–80% der syrischen militärischen Anlagen zerstört, darunter auch MiG-29-Kampfflugzeuge und 15 mit Raketen bewaffnete Schiffe.
Internationale Reaktionen und Regionale Stabilität
Die fortlaufenden Luftangriffe Israels stießen auf internationale Kritik, da viele Staaten und Beobachter in ihnen eine Verletzung der syrischen Souveränität sehen. Die Zeit berichtete, dass der israelische Verteidigungsminister Israel Katz die Zielangriffe auf Syrien bestätigte, indem er die militärischen Aktivitäten als notwendig zur Bekämpfung von Bedrohungen durch militärische Kommandozentren und Waffenlager rechtfertigte. In diesem Kontext wurde auch berichtet, dass Israel keine militärische Präsenz der neuen Machthaber im Süden Syriens tolerieren werde. Premierminister Benjamin Netanyahu hat sich in der Vergangenheit für eine Entmilitarisierung des Gebiets ausgesprochen, was zuletzt in Verbindung mit Luftangriffen auf militärische Standorte im Süden Syriens stand.
Die Militäraktionen im Libanon verstärkten ebenfalls die Spannungen, da in einem kürzlichen Drohnenangriff im Grenzgebiet zu Syrien zwei Menschen getötet wurden. Dies zeigt das beständige Risiko einer Eskalation in der Region und hebt die Komplexität der Sicherheitslage in Syrien hervor, insbesondere im Zusammenhang mit dem Aufstieg extremistischer Gruppen und iranischer Einflussnahme. Diese Entwicklungen tragen zu einer anhaltenden Instabilität bei und erhöhen die Wahrscheinlichkeit von Konfrontationen in einer bereits angespannten Region.
Ausblick auf die Zukunft
Die militärischen Bemühungen Israels haben nicht nur die syrische Militärkapazität geschwächt, sondern auch die Einflussnahme des Iran in der Region, auch wenn dies möglicherweise zu einer stärkeren Proxy-Aktivität im Libanon oder im Irak führen könnte. Während Israel weiterhin seine militärischen Operationen ausweitet, steht die internationale Gemeinschaft vor der Herausforderung, eine Balance zwischen nationaler Sicherheit und der Wahrung von Frieden und Stabilität im Nahen Osten zu finden. Die langwierigen Folgen dieser Entwicklungen sind weiterhin ungewiss, doch die Risiken für die regionale Sicherheit steigen.