Am 25. Februar 2025 sorgt eine Veröffentlichung auf der deutschen Propagandaseite der Terrororganisation IS für erhebliche Besorgnis in Köln. In dem Beitrag werden mögliche „nächste Angriffsziele“ genannt, darunter die ikonische Veranstaltung „Weiberfastnacht“ am 27. Februar auf dem Alten Markt und eine Karnevalsfeier des Clubs GreenKomm am Hohenzollernring. Sicherheitskreise in Nordrhein-Westfalen halten die Drohungen jedoch für „gezielte Panikmache“, da es bislang keine konkreten Hinweise auf Anschlagspläne gibt, wie Kölnische Rundschau berichtet.
Die aktuelle Situation wird von den deutschen und niederländischen Sicherheitsbehörden ernst genommen. Der IS hat auch zu Anschlägen auf Karnevalsveranstaltungen in anderen Städten aufgerufen, unter anderem bei der Rosenmontagsfeier in Nürnberg und beim Schlager-Event „Festival der Liebe“ in Rotterdam. Die Drohungen enthalten bedrohliche Formulierungen wie „Lasst uns schlachten“ (Let’s slaughter), was die Alarmstufe weiter erhöht. Die Kölner Polizei hat bereits Kenntnis von den Drohungen und betont, dass vergangene Terroranschläge besondere Herausforderungen für die Einsatzkräfte während der Karnevalstage mit sich bringen, wie T-Online meldet (T-Online).
Strategien der Sicherheitsbehörden
Angesichts der erhöhten Bedrohung haben Polizei, Staatsschutz und Verfassungsschutz in Deutschland Alarmbereitschaft signalisiert. Die genaue Bewertung der Sicherheitslage bleibt jedoch vertraulich, um mögliche Täter nicht zu warnen. Sicherheitsbehörden haben auch einen Anstieg der Radikalisierung und Mobilisierung unter Islamisten in den letzten Monaten festgestellt. Insbesondere die Strategie des IS, Einzeltäter über soziale Medien zu motivieren, scheint an Effektivität gewonnen zu haben, wie die Sicherheitsanalysen zeigen.
Die Sicherheitslage wird durch die rasche Verbreitung von Attentatsaufrufen im Internet verschärft. Insbesondere junge Menschen könnten sich schnell extremistischen Gruppen über Plattformen wie TikTok und Instagram anschließen. Ein Beispiel dazu ist ein verhinderter Anschlag in Wien, bei dem der Verdächtige erst 14 Jahre alt war. Diese Entwicklungen erfordern eine präventive Strategie, die über die Bekämpfung von Extremismus hinausgeht, und die öffentliche Sicherheit in Großveranstaltungen, wie dem Karneval, in den Fokus rückt.
Zusätzlich zu den aktuellen Ereignissen gibt es in der Diskussion um den Extremismus auch Analysen bezüglich der langfristigen politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen. Der bpb diskutiert die Auswirkungen des Sturzes des syrischen Diktators Assad auf die Terrorlage in Syrien und im Westen sowie die Rolle von sozialen Netzwerken bei der Verbreitung extremistischer Inhalte. Der KN:IX Report 2024 beleuchtet Herausforderungen in der Präventionsarbeit, während die zunehmende Radikalisierung von Jugendlichen in digitalem Raum besondere Aufmerksamkeit erfordert.
Die bevorstehenden Karnevalsfeiern werden somit nicht nur zu einem Fest der Freude, sondern auch zu einem Test für die Sicherheitsbehörden, welche die Balance zwischen öffentlicher Sicherheit und dem Recht auf unbeschwertes Feiern wahren müssen.