Am heutigen 8. März 2025 wird der Internationale Frauentag weltweit gefeiert. In Deutschland ist dieser Tag gesetzlicher Feiertag in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern. Der Frauentag fällt 2025 auf einen Samstag, was vielen die Möglichkeit gibt, an Veranstaltungen teilzunehmen, die auf die Rechte von Frauen aufmerksam machen.

Der Internationale Frauentag hat seine Wurzeln in den USA, wo 1908 von der Sozialistischen Partei Amerikas Frauenorganisationen den ersten Frauentag einführten. Am 28. Februar 1909 fand der erste nationale Frauentag statt, um den Streik von Hemden-Näherinnen in New York zu commemorieren. Der Vorschlag zur Einführung eines Internationalen Frauentages erging 1910 von der deutschen Frauenrechtlerin Clara Zetkin während der Zweiten Sozialistischen Frauenkonferenz in Kopenhagen.

Das historische Erbe von Clara Zetkin

Am 8. März 1911 fand der erste Internationale Frauentag statt, an dem rund eine Million Menschen in Deutschland, Österreich, Dänemark und der Schweiz teilnahmen. Clara Zetkin hatte in ihrer Zeitung „Die Gleichheit“ dazu aufgerufen und setzte sich mit ihren Mitstreiterinnen für Gleichberechtigung, Demokratie und Frieden ein. Ihre Forderungen umfassten unter anderem den Schutz von Arbeiterinnen, soziale Fürsorge für Mütter und Kinder sowie die Gründung von Kinderkrippen.

Die Bedeutung des Internationalen Frauentages wurde im Laufe der Geschichte oft neu bewertet. Nach dem ersten Frauenwahlrecht in Deutschland im Jahr 1918 wurde der Tag zu einem Symbol für den Kampf um Gleichstellung. Während des Dritten Reiches wurde der Frauentag verboten, um durch den Muttertag ersetzt zu werden. In der DDR erhielt er wieder neue Bedeutung, während er in der Bundesrepublik Deutschland in den späten 1960er Jahren von der Frauenbewegung revitalisiert wurde.

Globale Perspektiven und Herausforderungen

International blieb der Frauentag ein zentraler Anlass, um Frauenrechte weltweit zu fördern. So erklärte die UNO 1975 den 8. März zum „International Women’s Day“ und proklamierte ihn 1977 offiziell als „Tag für die Rechte der Frau und den Weltfrieden“. Aktuell haben 26 Staaten den Frauentag gesetzlich als Feiertag anerkannt. Leider sind viele Frauen nach wie vor von Gewalt und Diskriminierung betroffen, sowohl in Deutschland als auch global.

Im Jahr 2018 erfuhren über 114.000 Frauen in Deutschland Gewalt von Partnern oder Ex-Partnern. Der Gender-Pay-Gap lag mit 20,9% über dem EU-Durchschnitt von 14,8%. Auch die Bildungsmöglichkeiten für Mädchen sind in vielen Ländern prekär: Rund 15 Millionen Mädchen im Grundschulalter haben keinen Zugang zu Bildung. Diese Herausforderungen müssen angesprochen werden, um eine gerechtere Gesellschaft zu schaffen.

Der 8. März erinnert uns nicht nur an die Errungenschaften der Frauenbewegung, sondern auch daran, dass der Kampf um Gleichstellung und Respekt für Frauenrechte weiterhin von höchster Relevanz ist. Die rote Nelke, einst Symbol der Arbeiterbewegung, bleibt ein Erkennungssymbol für diesen wichtigen Tag, an dem die Stimmen für Gleichheit und Gerechtigkeit lauter denn je ertönen.

In diesem Sinne ist der Internationale Frauentag nicht nur ein Feiertag, sondern ein Aufruf zum Handeln in der ganzen Welt – für Frauenrechte, Gleichheit und ein friedliches Miteinander.