DeutschlandPolitik

Interesse an Nachrichten steigt, Vertrauen schwankt: Neue Erkenntnisse aus dem Digital News Report

Medienkonsum in Deutschland: Sinkendes Interesse an Nachrichten und Politik

Die neuesten Daten des „Digital News Reports” des Reuters Institute zeigen, dass das Interesse an Nachrichten und Politik in Deutschland einen Tiefpunkt erreicht hat. Nur 55 Prozent der Internetznutzer*innen zeigen ein starkes oder sehr starkes Interesse an Nachrichten, während das Interesse an politischen Themen mit 42 Prozent deutlich niedriger ist. Besonders in der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen ist das Desinteresse an politischer Berichterstattung auffällig.

Eine besorgniserregende Entwicklung stellt auch das geringe Vertrauen in Nachrichten dar. Lediglich 43 Prozent der Befragten geben an, den meisten Nachrichten zu vertrauen – der niedrigste Wert seit der Datenerhebung im Jahr 2015. In einer Zeit, in der die Informationsflut im Internet wächst, sind 42 Prozent der Internetnutzer*innen unsicher, ob sie Falschmeldungen von Fakten unterscheiden können. Diese Unsicherheit hat im Vergleich zum Vorjahr um 5 Prozent zugenommen.

Die jüngste Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen zeigt ein deutlich anderes Konsumverhalten. Hier werden Nachrichten vor allem über soziale Medien mit Bewegtbildinhalten aufgenommen. Plattformen wie Instagram, Youtube und Tiktok dominieren den Nachrichtenkonsum dieser Gruppe. Insbesondere internationale Nachrichten, Innenpolitik, Umwelt und Klima stehen im Fokus. Jedoch fällt es vielen Nutzer*innen schwer, zwischen vertrauenswürdigen und nicht vertrauenswürdigen Inhalten zu unterscheiden, insbesondere auf Plattformen wie Tiktok und X (ehemals Twitter).

Ein weiterer Trend ist die steigende Nachrichtenfatigue in Deutschland. 14 Prozent der Internetnutzer versuchen aktiv, Nachrichten zu meiden, während 69 Prozent dies gelegentlich tun. Das Gefühl der Erschöpfung aufgrund der Menge an verfügbaren Nachrichten betrifft 41 Prozent der Befragten insgesamt und sogar 51 Prozent der jüngsten Altersgruppe.

Transparenz seitens der Medien spielt eine entscheidende Rolle beim Aufbau von Vertrauen. 74 Prozent der Befragten halten es für wichtig, dass Medien transparent kommunizieren, wie Nachrichten entstehen. Darüber hinaus sind hohe journalistische Standards (72 Prozent), eine unvoreingenommene Berichterstattung (65 Prozent) und eine faire Repräsentation der Bevölkerung (65 Prozent) wichtige Faktoren für das Vertrauen in Nachrichten.

Trotzdem herrscht ein großes Misstrauen gegenüber der Nutzung künstlicher Intelligenz in der Nachrichtenproduktion. Die Hälfte der Befragten fühlt sich unwohl bei der Vorstellung, Nachrichten zu konsumieren, die hauptsächlich durch KI erstellt wurden. Besonders in den Bereichen Wissenschaft, Technik und Sport ist die Offenheit für KI-Inhalte jedoch höher als bei anderen Themen.

Analysierte Quellen, die diese Meldung bestätigen: 12
Analysierte Kommentare in sozialen Medien: 58
Analysierte Forenbeiträge: 44

Rästel der Woche

Ursprünglich wurde es in den 1950er Jahren aus einer Boje entwickelt! Seither ist es ein fester Bestandteil jeder Gartenparty und das Herzstück jeder geselligen Runde im Freien.

Lösung anzeigen
Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"