Eine neue interaktive Deutschlandkarte namens „Mobility Maps“ zeigt auf umfassende Weise, wie gut der öffentliche Nahverkehr (ÖPNV) an jedem Gebäude in Deutschland angebunden ist. Die Karte, die von Daniel Keim und Maximilian Fischer aus der Forschungsgruppe DBVIS der Universität Konstanz entwickelt wurde, ist ein praktisches Werkzeug für die Nutzer, um die Qualität des ÖPNV-Systems in ihrer Umgebung zu erkunden. Sie basiert auf öffentlichen Daten und deckt über 35 Millionen verzeichnete Häuser landesweit ab. Laut uni-konstanz.de ist die Karte online frei verfügbar und ermöglicht eine detaillierte Analyse der Erreichbarkeit von Haltestellen, gepaart mit verschiedenen visuellen Darstellungen der Verbindungen.
Ein farbcodiertes System auf der Karte hilft dabei, die Qualität der ÖPNV-Anbindung sichtbar zu machen. Dabei werden sowohl Fußwege zur nächsten Haltestelle als auch die Qualität der Verbindungen, wie Reisezeiten und die Erreichbarkeit wichtiger Orte, berücksichtigt. Die Karte erlaubt es den Nutzern, individuelle Fragestellungen zu beantworten und spezifische Anpassungen vorzunehmen, etwa hinsichtlich der akzeptierten Wegstrecken. Interessanterweise ist die interaktive Karte auch mobil verfügbar, während detaillierte Recherchen leistungsfähigere Rechner erfordern können.
Mobilitätslücken identifizieren und schließen
Ein zentrales Ziel dieser Initiative ist es, Mobilitätslücken zu identifizieren und die Qualität des ÖPNV zu verbessern. Die Karte kann auch in politischen Entscheidungsprozessen eingesetzt werden, um die Auswirkungen von Strukturwandel zu simulieren und Maßnahmen zur Optimierung der Mobilität voranzutreiben. Die bereitgestellten OPTIMAP-Daten sind zudem für weitere Analysen frei verfügbar, um ein besseres Verständnis für regionale Unterschiede in der Erreichbarkeit zu fördern.
Der Mobilitätssektor in Deutschland erlebt einen grundlegenden Wandel, der ein Umdenken in der Verkehrsplanung erfordert. stratmo.de berichtet von der Herausforderungen, wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Verkehrs- und Mobilitätsforschung in konkrete Anwendungen zu überführen. STRATMO hat sich der Aufgabe verschrieben, neue Prozesse und Instrumente der strategischen Mobilitätsplanung an Verwaltungen, Unternehmen und Verbände zu vermitteln. In vielen Fällen bleiben innovative Konzepte bislang theoretisch, was der Organisation die Möglichkeit gibt, Partner bei der Umsetzung effektiver Mobilitätslösungen zu unterstützen und die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen zu stärken.
Nutzer im Mittelpunkt der Verkehrswende
Die aktuelle Diskussion rund um die Mobilitätswende zielt darauf ab, die Klimaziele zu erreichen und nachhaltige Mobilitätskonzepte zu fördern. Eine Studie im Auftrag der DB Regio AG von Fraunhofer IESE und Fraunhofer IML hebt den Bus als zentrales Element des ÖPNV hervor, da er viele Menschen mit wenig Energie befördern kann. Die Studie bietet wertvolle Einblicke und Gestaltungsempfehlungen, um den Linienbus attraktiver zu machen, insbesondere in ländlichen und suburbanen Regionen, wo private Autos oft dominieren.
Ein wesentliches Ergebnis der Studie ist, dass eine verbesserte Integration des Busses in die Mobilitätslandschaft notwendig ist. Gleichzeitig müssen die Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer im Mittelpunkt aller Überlegungen stehen. Hauptkritikpunkte wie schlechte Taktung, fehlende Flexibilität und hohe Fahrpreise müssen angegangen werden, um eine echte Verkehrswende zu ermöglichen.