Die wirtschaftliche Lage in Deutschland bereitet zunehmend Sorgen. Ein aktueller Fall zeigt die Herausforderungen, vor denen viele Unternehmen stehen: Die Ortsrander Eisenhütte GmbH aus der Lausitz hat am 20. Dezember 2024 Insolvenz beim Amtsgericht Cottbus beantragt. Das traditionsreiche Unternehmen, das seit 1887 besteht und sich auf maschinengeformten Eisenguss spezialisiert hat, ist nicht das einzige, das mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Zudem wurde Olaf Seidel zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Insgesamt sind 247 Mitarbeiter betroffen, deren Gehälter für drei Monate von der Bundesagentur für Arbeit gesichert sind.

Der Insolvenzantrag der Gießerei ist ein Beispiel für die besorgniserregenden wirtschaftlichen Prognosen für das Jahr 2024, in dem das Bruttoinlandsprodukt voraussichtlich um 0,2 Prozent zurückgehen wird. Auch für 2025 wird eine Stagnation der Wirtschaft erwartet. Die Hauptursachen für die Krise sind hohe Energiekosten, Bürokratie und hohe Lohnnebenkosten, die vor allem energieintensive Unternehmen stark belasten. Im November 2024 stieg die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen um 12,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Dies deutet darauf hin, dass die Insolvenz von der Ortsrander Eisenhütte nicht als Einzelfall zu betrachten ist, da auch andere Unternehmen, wie Zoo Zajac aus Duisburg, von der Krise betroffen sind.

Wachsende Insolvenzzahlen in Deutschland

Ein Blick auf die Insolvenzstatistik in Deutschland zeichnet ein alarmierendes Bild. Im Jahr 2024 wurden insgesamt 22.400 Unternehmensinsolvenzen registriert, was einem Anstieg von 24,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dies ist der höchste Wert seit 2015, als 23.180 Fälle verzeichnet wurden. Prognosen für 2025 deuten auf einen weiteren Anstieg der Insolvenzen hin, möglicherweise in der Nähe der Höchstwerte von über 32.000 Fällen in den Jahren 2009 und 2010.

Zudem ist auch die Zahl der Verbraucherinsolvenzen gestiegen. Im Jahr 2024 gab es 72.100 neue Verbraucherinsolvenzverfahren, was einer Zunahme von 8,5 Prozent im Vergleich zu 2023 entspricht. Die Hauptursachen für diesen Anstieg sind die gestiegenen Lebenshaltungskosten, höhere Kreditzinsen und der Abbau von gut bezahlten Arbeitsplätzen. Insgesamt wurden im Jahr 2024 in Deutschland 121.300 Insolvenzverfahren verzeichnet, was einen Anstieg um 10,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt, wie Creditreform feststellt.