Die Genussmanufaktur Anton & Motschmann in Coburg hat am 12. Januar 2025 Insolvenz angemeldet, was bei der Kundschaft für große Verwirrung und Enttäuschung sorgte. Die Bäckerei, die erst vor einem Jahr von einem Bäcker-Paar aus Thüringen übernommen wurde, hatte ihre Filiale am 4. und 5. Januar 2024 neu eröffnet. Am 10. Januar 2025 wurde via Instagram die dauerhafte Schließung der Filiale in Wildenheid bekanntgegeben, was viele Kunden überrascht hat. Die genauen Gründe für die Schließung wurden nicht mitgeteilt.
Den Vermieter, Reiner Motschmann, traf die Nachricht ebenfalls unerwartet. Er erfuhr von der Insolvenz nicht von den Betreibern, sondern durch Kunden, die über die Schließung informierten. Ein neuer Mieter wird bereits gesucht, während die Mitarbeiter der Filiale vorerst durch das Insolvenzgeld der Agentur für Arbeit für drei Monate abgesichert bleiben.
Neuer Geschäftsführer und die Zukunft der Filiale
Die neuen Geschäftsführer Emely Scheler und Jonny Herchert führten die Bäckerei mit einem 16-köpfigen Team, übernahmen klassische Rezepte und Know-how der Bäckerei, die von Rainer und Andrea Motschmann vor einem Jahr an sie übergeben worden war. Letztere zogen sich in die Rolle der Vermieter zurück. Jonny Herchert bestätigte die Schließung und das laufende Insolvenzverfahren, gab jedoch keine weiteren Informationen zu den Hintergründen bekannt.
Die Unsicherheit über die Zukunft der 16 Beschäftigten bleibt bestehen. Während Emely Scheler den Betrieb bereits verlassen hat, ist Jonny Herchert nun allein für die Geschäfte verantwortlich und sucht nach Lösungen. Rainer Motschmann äußerte enttäuscht, dass die großen Pläne für die Bäckerei nicht verwirklicht werden konnten.
Ein Blick auf die Branche
Die Insolvenz der Genussmanufaktur Anton & Motschmann ist nicht der einzige negative Fall in der Bäckereibranche. Die Backwarenindustrie in Deutschland befindet sich in einer kritischen Lage. Eine größere Bäckerei, die Sternenbäckerei aus Hechingen, hat ebenfalls Insolvenz angemeldet. Viele kleine und mittelständische Betriebe sind gezwungen, aufgrund des harten Wettbewerbs mit großen Ketten und der Energiepreiskrise zu schließen.
Die Situation ist alarmierend, denn der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks verzeichnet seit 2013 einen drastischen Rückgang der Betriebszahlen, von 13.171 auf 9.242 Bäckereien im Jahr 2023. Auch die Anzahl der Beschäftigten, vor allem der Auszubildenden, ist stark gesunken.
Die Wirtschaft in Deutschland steuert auf rekordverdächtige Insolvenzzahlen zu. Im zweiten Quartal 2024 waren besonders Unternehmen in der Automobilzulieferindustrie, Einzelhandel und Bauwirtschaft von diesen Entwicklungen betroffen. Die Schließung der Genussmanufaktur zeigt somit eindrücklich, wie herausfordernd die aktuelle Lage für die Branche ist.
Für die Mitarbeiter der Anton & Motschmann Genussmanufaktur bleibt abzuwarten, welche konkreten Maßnahmen zur Sicherung ihrer Zukunft ergriffen werden, während der Markt weiterhin von Unsicherheiten geprägt ist. Immerhin gibt es bereits Gespräche der Motschmanns mit anderen Bäckereien für eine mögliche Übernahme der Räumlichkeiten.
Für die Konsumenten bleibt nur zu hoffen, dass bald positive Nachrichten aus der Region kommen. Denn die Tradition der Bäckereien ist ein wichtiger Bestandteil der deutschen Esskultur.
Die gesamte Situation zeigt, dass wir uns in einer kritischen Phase für viele Betriebe bewegen und dass die Herausforderungen nicht unterschätzt werden dürfen.
tz.de berichtet, dass die Genussmanufaktur Anton & Motschmann Insolvenz angemeldet hat.
infranken.de liefert ergänzende Informationen zu den neuen Geschäftsführern und den Hintergründen der Schließung.
tz.de erweitert den Kontext zur aktuellen Lage in der Backwarenindustrie in Deutschland.