Am 31. Januar 2025 zeigt sich, dass der Preisdruck auf Verbraucher in Deutschland zu Jahresbeginn 2025 zurückgeht. Die Verbraucherpreise sind im Januar um 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen, was einen Rückgang gegenüber Dezember mit 2,6 Prozent darstellt. Auch von Dezember auf Januar sind die Preise um 0,2 Prozent gesunken. Diese Entwicklung wird von den Ökonomen begrüßt, die erwarten, dass die Inflationsrate in den kommenden Monaten weiter abnehmen wird. Insbesondere die **Energiepreise** haben sich positiv auf die Inflationsrate ausgewirkt, denn sie sind um 1,6 Prozent gefallen, was die Inflation dämpft.
Eine Abnahme der Lebensmittelpreise zeigt sich ebenfalls. Der Anstieg der Preise für Lebensmittel hat sich im Januar auf 0,8 Prozent verringert, im Dezember lag dieser noch bei 2,0 Prozent. In der Kategorie der Dienstleistungen gab es hingegen einen moderaten Anstieg von 4,0 Prozent im Januar, verglichen mit 4,1 Prozent im Dezember. Ein wichtiger Faktor in dieser Situation könnte die Anhebung des CO2-Preises von 45 auf 55 Euro ab dem 1. Januar 2025 sein, die möglicherweise die Preise für Benzin, Heizöl und Gas beeinflussen wird.
Erwartungen zur Inflation und wirtschaftliche Einflüsse
Ökonomen prophezeien eine durchschnittliche Inflationsrate von etwas über 2 Prozent für das Jahr 2025. Die Inflation in Deutschland war in den vorangegangenen Jahren besorgniserregend, mit Werten von 5,9 Prozent im Jahr 2023 und 6,9 Prozent im Jahr 2022. Eine abgeflachte Inflationsrate wird allerdings als positive Nachricht für Haushalte bewertet. Die schwache Wirtschaft in Deutschland könnte initial für eine weitere Dämpfung der Inflation sorgen.
Zusätzlich zeigt die Kerninflation, die keine Energie- und Nahrungsmittelpreise berücksichtigt, eine erfreuliche Entwicklung. Sie sank auf 2,9 Prozent, nachdem sie im Dezember noch bei 3,3 Prozent lag. Die anhaltende Abnahme der Inflation könnte der Europäischen Zentralbank (EZB) Spielraum für Zinssenkungen bieten. Aktuell liegt der Einlagenzins bei 2,75 Prozent, wobei weitere Senkungen bis Sommer 2025 auf 2,0 Prozent erwartet werden.
Einflüsse der Energiepreise auf Inflationserwartungen
Eine neue Studie der Bundesbank zeigt, dass die Inflationserwartungen deutscher Haushalte oft in direkter Relation zu den Entwicklungen der Energiepreise steigen. Dieser Effekt stellt sich jedoch nicht bei einkommensstarken, gut informierten Haushalten und Unternehmen ein. In der Diskussion um die Inflation spielen diese Erwartungen eine wesentliche Rolle, da sie Konsum- und Sparverhalten beeinflussen und somit die gesamtwirtschaftliche Nachfrage tangieren können.
Die Studie stellt zudem fest, dass Haushalte, die mit signifikanten Anstiegen der Energiepreise konfrontiert sind, ihre Erwartungen in der Regel deutlich stärker erhöhen als solche, die keine Preiserhöhung erfahren haben. Besonders einkommensschwache Haushalte sind durch die hohen Energiekosten betroffen, was sie anfälliger für verzerrte Inflationserwartungen macht. Diese Verzerrungen könnten wiederum die zukünftigen Konsum- und Sparentscheidungen dieser Haushalte negativ beeinflussen.
Messung der Inflation
Das Statistische Bundesamt erhebt die Daten für den nationalen Verbraucherpreisindex (VPI), der die durchschnittliche Preisentwicklung aller Waren und Dienstleistungen, die private Haushalte konsumieren, abbildet. Der VPI wird als Indikator für die Inflation genutzt und dient unter anderem als Grundlage für die Anpassungen von sozialen Leistungen und Mietkosten. Eine präzise Erfassung der Preisentwicklung ist entscheidend, um zuverlässige Inflationsraten zu ermitteln, die als Basis für wirtschaftspolitische Entscheidungen dienen können.
Zusammenfassend zeigt sich, dass die Abnahme der Inflationsrate im Januar 2025 sowohl durch sinkende Energiepreise als auch durch eine abschwächende Preisentwicklung bei Lebensmitteln geprägt ist. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und die Erwartungen der Verbraucher werden diesen Trend in den kommenden Monaten voraussichtlich weiterhin beeinflussen.