Vier Männer wurden wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Urteil wurde am Mittwoch vor dem Landgericht Saarbrücken verkündet, knapp ein Jahr nach dem gewaltsamen Tod eines 37-Jährigen in Schmelz, Saarland. Die Männer hatten im März 2024 auf ihren Arbeitskollegen eingeschlagen und eingetreten, bis dieser starb. Das Gericht der Landesregierung stellte die besondere Schwere der Schuld fest, was eine vorzeitige Entlassung nach 15 Jahren ausschließt. Der getötete Mann stammte aus dem Landkreis Darmstadt-Dieburg in Hessen und hielt sich beruflich im Saarland auf.

Die Polizei wurde von einer Vermieterin alarmiert, die den leblosen Körper des Mannes entdeckte. Dieser wurde in einer Monteurwohnung mit gefesselten Händen gefunden. Die Tat war geplant; das Opfer wurde gezielt in die Wohnung gelockt, wo es brutal gequält, beschimpft und gedemütigt wurde, bevor es getötet wurde. Besonders erschreckend ist, dass die Mordhandlung von den Angeklagten auf Video aufgezeichnet wurde.

Schwere Vorwürfe und Drohungen im Gerichtssaal

Die Verteidiger der Angeklagten hatten auf Körperverletzung mit Todesfolge plädiert und argumentiert, dass ihre Mandanten nicht die Absicht hatten zu töten. Ein Anwalt forderte zudem einen Freispruch für seinen Mandanten, da dieser nicht auf den Videos zu sehen sei. Dennoch folgte das Gericht der Forderung der Staatsanwaltschaft nach lebenslangen Freiheitsstrafen.

Die Verhandlung war von erhöhten Sicherheitskontrollen geprägt, nachdem Drohungen gegen eine Zeugin öffentlich wurden. Ein Angehöriger des Opfers hatte über TikTok gedroht, die Zeugin zu ermorden, was zu einer Räumung des Gerichtssaals führte. Die Zeugin, die unter Polizeischutz vernommen wurde, machte allerdings von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch. Gegen den Angehörigen des Opfers wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Gewaltverbrechen in Deutschland

Die brutale Tat in Schmelz ist kein Einzelfall. Laut Daten des Bundeskriminalamtes gab es im Jahr 2023 zahlreiche Gewalttaten in Deutschland, darunter Mord und Totschlag. Insbesondere in Bezug auf Gewaltdelikte zeigt eine Auswertung, dass die Zahl der polizeilich erfassten Gewalttaten auch in den vergangenen Jahren besorgniserregend blieb. So wurden für 2023 unter anderen folgende Fälle registriert:

Deliktart Anzahl
Mord und Totschlag 6
Körperverletzung 6
Vergewaltigung 4
Raub 4
Gewalt gegen Polizeivollzugsbeamte 5
Gewalt gegen Rettungskräfte 4
Häusliche Gewalt 3

Die Veröffentlichung dieser gewalttätigen Statistiken verdeutlicht die Herausforderungen, denen sich die Gesellschaft in Bezug auf Gewaltverbrechen gegenübersieht. Der Mordfall in Schmelz könnte, wie die allgemeine Statistikerhebung zeigt, als Fenster in eine dunklere Realität der Gewalt in Deutschland dienen. Die Diskussion um solche Themen wird angesichts ständig steigender Gewaltverbrechen immer relevanter.

Das Urteil in diesem Fall ist noch nicht rechtskräftig und wird voraussichtlich Gegenstand weiterer rechtlicher Auseinandersetzungen sein. In der Zwischenzeit bleibt die Gesellschaft mit den schwerwiegenden Fragen konfrontiert, die solch brutale Taten aufwerfen.

Mehr über den Fall und die aktuellen Zustände lesen Sie hier: FAZ, SR, Statista.